Kletterpark: Lehrstunde für Selbstvertrauen und Demut

In so einem Kletterpark kochen die Emotionen hoch, wie sonst selten. Schließlich ist es quasi ein Stehen am Abgrund. Und so bewahrheitet sich auch hier einmal mehr der schlaue Spruch: „Der Herrgott hat einen großen Tiergarten.“ Da wären die Übermotivierten, die durch den ganzen Park rufen müssen, dass sie gleich ganz oben sind und die Frage nachschicken, wie viele denn an diesem Tag schon den großen Sprung ganz oben geschafft haben (Der Kletterbetreuer ruft „ungefähr 100“ nach oben. Aber das wird überhört und mit Schmackes danebengesprungen). Die Angsthase, ok. Die Angeber, die den Angsthasen alles erklären müssen und dabei selbst dauernd ihre Sicherung vergessen und natürlich die, die wegen Baby unten stehen, dem Schauspiel zuschauen und schlaue Sprüche reißen können, weil sie selbst nicht rauf müssen.:-)

Genau wie bei den Erwachsenen geht es auch bei den Kindern zu

Da sind die kleinen Quirligen, die auf den Podesten rumklettern, als wären sie kleine Äffchen. Auch ein leicht übergewichtiges Kind – Karl – muss dabei sein. Doppelt so groß wie die anderen Kinder auf dem Einsteigerparcour fängt er spätestens bei der dritten Runde an zu weinen. Die Eltern entsetzt ob der Erkenntnis, dass sie wohl irgendwas gravierend falsch gemacht haben. Dann gibt es noch die Konzentrierten, die zunächst vorsichtig sind und dann immer sicherer werden. So sind die meisten Kinder. Für sie kann der Besuch im Kletterpark mehr sein als ein fröhlicher Familienausflug. Für sie ist der Kletterpark die beste Lehrstunde für Selbstvertrauen, Konzentrationsfähigkeit und Demut, die man sich vorstellen kann.

Unsere Erfahrung im Kletterpark und wie die Kinder profitieren

Eigentlich ist man mit vier Jahren zu klein für den Kletterpark. Eigentlich. Denn schnell zeigt sich, dass es weder Alter noch Körpergröße alleine ausmacht. Wer zu klein oder zu schwach ist, um den Sicherheitsgurt selbst zu öffnen, braucht einen Erwachsenen, der das für ihn erledigt. Auch unsere Tochter. Ihr fehlt auch noch das Verständnis dafür, welcher Karabinerhaken in welche Ösen gehört. Oft klappt es, aber darauf verlassen will man sich noch nicht. img_1154Beim Aufstieg auf die erste Plattform wird es der Kleinen recht mulmig, als sie dann über die ersten wackligen Holzdielen steigt glaube ich schon, es war vielleicht ein Fehler, ihr soviel zuzutrauen. Doch mit viel Ruhe und motivierenden Worten von Papa wird Florentine von Schritt zu Schritt sicherer. „Komm, wir machen das zusammen“, „entspannt Dich“, „ich bin da“, „es kann nicht passieren“, „schau her, ich geh voran“. So klappt die erste Runde und es wird stetig besser. Sie wird fast eines von diesen Äffchenkindern. Und so geht es an diesem Tag vielen Kindern.

Und was macht den Unterschied?

Es steht und fällt damit, ob die Eltern ruhiges Vorbild oder besserwisserische Hetzer sind. Ganz mühelos und selbstverständlich geht Florentine über die Hindernisse hinweg. Bis sie für ein ungehindertes Weiterkommen an Karl vorbei muss. „Wir warten einfach ein bisschen, Papa. Ist doch nicht schlimm“, sagt das wunderbarste Kind. Und in Richtung des leicht panischen, gehetzten Karl: „Es kann gar nichts passieren. Entspann Dich. Du schaffst das schon.“ Und das hat er dann auch  – wie alle anderen auch.

Schöne Kletterparks gibt es zum Beispiel hier

Untreusee

Pottenstein

und natürlich auch bei Euch in der Nähe:-)

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