Anzeige: Anaphylaktischer Schock bei Kindern – erkennen und behandeln

Es ist schon einige Jahr her, da habe ich zum ersten Mal erlebt, was eine schwere Allergie ist. Ich habe selbst schon fast mein Leben lang Heuschnupfen und allergisches Asthma. Also habe ich gedacht, ich wüsste, was Allergie bedeutet. Bis zu diesem Tag vor bestimmt 20 Jahren: Ich war damals mit einigen Klassenkameraden in einem Lokal. Ein Kumpel sagte, er sei allergisch auf alles, was vier Beine hat und keiner hat ihn so richtig ernst genommen. Kleine Spinnerei. Das fand offenbar auch die Kellnerin an diesem Abend. Ob denn sicher kein Rind oder Schwein in diesem Essen sei, hat unser Klassenkamerad damals gefragt. Und sie sagte: nein – kein vierbeiniges Fleisch. Wir hatten einen schönen Abend in diesem Restaurant. Doch das änderte sich schlagartig:

Unser Freund bekam plötzlich Atemnot, Krämpfe und schließlich war er kaum mehr ansprechbar. Die Minuten bis der Notarzt da war, vergingen quälend langsam. Seine Diagnose: Ein anaphylaktischer Schock. Offenbar war doch ein Würfelchen Rinderbrühe in die Soße gefallen. Der Arzt verabreichte Adrenalin, ein Antihistaminikum und Kortison. Alles wurde wieder gut, aber seither weiß ich, dass mit schweren Allergien nicht zu spaßen ist. Heute weiß ich auch, dass der Stoff, den mein Klassenkamerad nicht verträgt, a-Gal heißt und in vielen der so genannten „roten“ Fleischsorten vorkommt – keine Einbildung, sondern echt wahr.

Warum ich Dir das erzähle?

Ich teile diese Geschichte, weil ich zeigen möchte, dass anaphylaktische Schocks real sind. Vor einigen Jahren ist jemand aus unserer Nachbarschaft an den Folgen eines Wespenstichs gestorben – auch er hatte einen anaphylaktischen Schock erlitten. Ich finde es wichtig, dass Menschen mehr über anaphylaktische Schocks wissen, denn mit der richtigen Vorbereitung kann man schlimme Folgen verhindern. Ich erzähle Dir davon, weil ich will, dass wir alle lernen, schnell und zielgerichtet zu helfen. Denn das geht! Unser Klassenkamerad von einst konnte am nächsten Tag wieder herumspringen. Dank unserem schnellen Eingreifen.

Was geht mich und Dich das an? Oder: Wenn Kinder einen anaphylaktischen Schock bekommen

Das ist eigentlich meine größte Angst und auch der Grund warum ich mich mit dem Thema nochmal so genau beschäftigt habe: Wenn eines meiner Kinder einen anaphylaktischen Schock erleiden sollte, dann will ich vorbereitet sein. Mein Sohn ist als Neurodermitiker besonders gefährdet was schwere Allergien angeht, aber prinzipiell kann es jeden treffen. Deshalb finde ich es besonders wichtig, dass wir alle mehr darüber lernen. Einen Risikotest kann jeder beim Arzt machen. Zusätzlich und im Vorfeld können Dir vielleicht auch die nachfolgenden Informationen helfen. Wir sollten keine Panik machen, aber realistisch wissen, was wir im Fall der Fälle tun können:

Wodurch könnte ein anaphylaktischer Schock ausgelöst werden?Anaphylaktischer SChock droht vor allem bei Allergien. Im Sommer könnten es zum Beispiel Pollen sein

Das Immunsystem kommt mit unterschiedlichen Stoffen in Kontakt und bewertet sie: Was ist gefährlich, was ist harmlos und was muss mit aller Kraft bekämpft werden? Dabei entscheidet sich das Immunsystem manchmal für die heftige Reaktion: Was im Falle von gefährlichen Viren sinnvoll sein kann, richtet sich aber hier und da auch gegen eigentlich völlig harmlose Stoffe. Sind mindestens zwei
der Organsysteme betroffen, so spricht man von einem anaphylaktischen Schock oder einer
Anaphylaxie.

Worauf könnte ein Kind reagieren?

Typische Allergene, die eine Anaphylaxie bei Kindern auslösen können, sind Nüsse, Erdnüsse, Kuhmilch, Eier und Fisch. Bienen- und Wespengift sind ebenfalls typische Auslöser. Auch Antibiotika, Latex und einiges mehr können eine schwere allergische Reaktion auslösen.
Dazu kommen Kreuzallergene: Ein Kind kann zum Beispiel allergisch auf Pollen sein und in diesem Zusammenhang auch bestimmte Nahrungsmittel wie Äpfel oder Kirschen nicht vertragen. Aber Vorsicht: Auch unbekannte Allergene können Reaktionen hervorrufen.

Vorkehrungen treffen: Anaphylaxie-Notfallset besorgen

Menschen, die besonders gefährdet sind, einen anaphylaktischen Schock zu bekommen, sollten einen Risikotest machen. Gegebenenfalls wird der behandelnde Arzt ein Notfallset verschreiben. Hoffentlich werde ich unseres niemals brauchen – vielleicht aber doch. Darin sind genau die Stoffe enthalten, die der Notarzt damals unserem Klassenkameraden im Restaurant verabreicht hat: Adrenalin, ein Antihistaminikum und Kortison. Damit kann man bei einem Schock sofort aktiv werden, solange der Arzt noch unterwegs ist.

Um zu eruieren, ob Du selbst betroffen oder Dein Kind gefährdet ist, gibt es spezielle Tests, die Euer Arzt durchführen kann.

Erste Hilfe beim Anaphylaktischen Schock

Wenn Du Symptome an zwei unterschiedlichen Organsystemen (Haut, Magen-Darm, Atmung, Herz-Kreislauf) bei Deinem Kind gleichzeitig beobachtest, musst Du von einem anaphylaktischen Schock ausgehen, handeln und umgehend den Notarzt verständigen.
Typische Symptome einer Anaphylaxie sind:

  • Keuchender Atem
  • Atemnot
  • Schwellung im Gesicht oder HalsApfel auch Nahrungsmittel können zu Anaphylaktischen Schocks führen
  • kalter Schweiß
  • fahle Haut
  • Nesselausschlag
  • beschleunigter Puls
  • Übelkeit und Erbrechen

Was ist zu tun bis der Arzt kommt?

  • Ruhe bewahren
  • Kind beruhigen
  • Bei Schwindel, Kreislauf- oder Bewustseinsstörungen: Kind auf den Boden legen und Füße erhöhen
  • Bei Erbrechen und/oder Ohnmacht: stabile Seitenlage
  • Setzt der Atem oder gar das Herz aus, ist es wichtig, richtig reagieren zu können: Ich habe daher einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Eltern gemacht, den ich jedem empfehlen kann.
  • Setze das Notfall-Set ein, wenn Du bereits eines für Dein Kind hast: Nun ist die richtige Gelegenheit es anzuwenden, bis der Notarzt da ist. Darin enthalten ist ein Adrenalin-Autoinjektor, der seine Wirkung sofort zeigen sollte.

Weitere Informationen rund um das Thema schwere Allergie und Anaphylaxie kannst Du hier
nachlesen: www.facebook.com/schwere-allergie.de.

 

Hast Du Erfahrungen mit anaphylaktischen Schocks? Lass uns gerne daran teilhaben.

2 Gedanken zu „Anzeige: Anaphylaktischer Schock bei Kindern – erkennen und behandeln“

Schreibe einen Kommentar