Gegen jeden Dreck das richtige Mittel: Putzmittel einfach selber machen

Glasreiniger, Spülmittel, Desinfektionsspray, Weichspüler, Badreiniger, Kalkentferner, Backofenspray, WC-Reiniger, Ceranfeld-Reiniger, Scheuermilch … da steht schon einiges rum in unseren Haushalten, womit wir blitzende Sauberkeit zaubern wollen.

Gut, zugegeben, so blitzeblank ist es bei mir meistens nicht. Aber ich halt mich eben an die Regel: Ein bisschen Dreck ist gesund.

Damit der aber nicht überhand nimmt, schwingen wir natürlich ab und an den Putzlappen und die diversen Reinigungsmittel. Aber müssen es denn wirklich so viele sein? Und was ist denn da alles drin?

Diese zwei Fragen sind schnell beantwortet: Nein, so viele verschiedene Spezialreiniger müssen nicht sein. Und, natürlich stecken in diesen Putzmitteln viele (unnötige) Zusatzstoffe, wie Phosphate oder Tenside (die sorgen dafür, dass es so schön schäumt).

Warum Putzmittel selber machen

Putzen DIY nachhaltige Putzmittel

Selbst gemacht spart viel Plastik, weil man eine Flasche mit seinem selbst gemachten und ergiebigen Putzmittel immer wieder befüllen kann. Außerdem ist es besser für die Gesundheit, die Umwelt und den Geldbeutel. Darum hab ich mich beim Thema Putzen ein bisschen neu orientiert….

Unterschiedlicher Schmutz – unterschiedliche Reiniger

  Im Prinzip braucht man im Haushalt zwei Reiniger. Einen mit niedrigem pH-Wert, der v.a. Kalk entfernt und einen mit hohem pH-Wert, der bei fetthaltigen Verschmutzungen zum Einsatz kommt.

Für den Reiniger mit niedrigem pH-Wert kann man Essig oder Zitronensäure benutzen. Für den mit hohem pH-Wert eignet sich Waschsoda oder Natron.

Und das war’s jetzt? Ja fast.

Diese Reinigungsmittel kann man leicht selbst machen

Die Spezialmittel wie Glasreiniger, Kalkentferner oder Backofenreiniger können wir durch einfache Hausmittel ersetzen. Hier sind die häufigsten Anwendungsgebiete:

Einfacher Essigreiniger selbstgemacht

Meine neue Allzweckwaffe: Ein Reiniger mit Essig. Der putzt Oberflächen, entfernt Kalk, desinfiziert und ist gleichzeitig ein Glasreiniger. Und so wird’s gemacht:

Essig und Wasser 1:1 in eine Sprühflasche füllen. Fertig.

Wer den Geruch nicht mag, gibt ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu. Oder zaubert sich Zitrusduft selbst: Dafür einfach Schalen von Zitrusfrüchten in einem verschließbaren Glas mit Essig übergießen, Deckel drauf, ein bis zwei Wochen stehen lassen, dann absieben und 1:1 mit Wasser verdünnen. Selbst gemachter Reiniger mit desinfizierender Wirkung und Duft!

Was Essig sonst noch kann

Essig ist überhaupt ein Zaubermittel im Putzschrank. (Nicht nur als Grundlage für tolle Kinderexperimente – wie wir sie auch schon gemacht haben!)

Essig zum Entkalken

Mit Essig entfernt man auch hartnäckigeren Kalk. Im Wasserkocher Wasser und Essig 1:1 aufkochen, einwirken lassen, gut nachspülen – schon ist das Gerät entkalkt. Verkalkte Duschköpfe kann man zum Saubermachen einfach in eine Essiglösung legen.

Essig als Weichspüler oder zur Reinigung der Waschmaschine

Auch wenn ich persönlich meine Handtücher lieber kratzig mag, gebe ich den Weichspüler-Tipp gern weiter: Essig kann Weichspüler ersetzen: Einfach einen guten Schuss ins Weichspülerfach geben.

Die Waschmaschine lässt sich entkalken indem man die Maschine mit einem halben Liter Essig einmal bei 30° leer laufen lässt.

Hier sollte Essig nur stark verdünnt eingesetzt werden:

Vorsicht ist geboten bei Oberflächen aus Marmor, Aluminium oder Naturstein. Da darf man nur stark verdünnt mit Essig putzen, oder man weicht auf andere Reinigungsmittel aus.

Welchen Essig muss ich für Essigreiniger benutzen?

Für all das kann man normalen weißen Haushaltsessig mit 5% Säure nehmen. Oder Essigessenz mit 25% Säure. Die muss dann verdünnt benutzt werden, ein Teil Essig mit vier Teilen Wasser.

Zitronensäure

Auch Zitronensäure kann man zum Reinigen mit niedrigem pH-Wert nutzen. Ich hab sie in folgenden Bereichen eingesetzt:

Zitronensäure zum Toilette putzen

Ein paar Esslöffel im Klo verteilen, einwirken lassen, nachspülen und -bürsten.

Zitronensäure als Weichspüler

Für die Weichspülerfraktion: Zitronensäure kann auch als Weichspüler eingesetzt werden. Allerdings lieber nur für weiße Wäsche, denn sie hat eine leicht bleichende Wirkung. Ca. fünf Esslöffel werden in einem Liter Wasser aufgelöst. Pro Waschgang kommen dann 50ml ins Weichspülerfach.

Soda als Putzmittel für den Backofen

Was ich auch neu entdeckt habe: Für Waschsoda gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten. Einige findet man direkt auf der Packung. Es entfernt z.B. Flecken, Gerüche, starken Schmutz und Eingebranntes. Ich hab es benutzt, um das verkrustete Backblech zu reinigen: Einen Esslöffel auf einen Liter Wasser geben, kurz aufkochen und damit Backofen und Backblech putzen. Ich hab einfach etwas Soda auf unser schmutziges Blech gestreut und ein bisschen kochendes Wasser drauf gegossen. Nach einer Einwirkzeit ließ sich der grobe Fettschmutz leicht entfernen.

 

Natron bei verstopftem Abfluss

Alternativ reinigt man den Backofen mit Natron, was man auch erstmal einwirken lässt. Natron hilft auch gut bei verstopftem Abfluss. Man gibt zwei Esslöffel in den Abfluss, schüttet eine halbe Tasse Essig hinterher, lässt das Ganze einwirken und spült dann gründlich nach.

Vorsichtiger Umgang

 

Natürlich ist beim Einsatz dieser Reinigungsmitteln Vorsicht geboten. Dass Zitronensäure oder Soda nicht in Kinderhände gelangen sollten, ist klar. Aber auch wir Erwachsene sollten beim Putzen Handschuhe tragen. Soda z.B. entfettet stark. Und das Pulver bitte nicht direkt einatmen. Bei starker Verschmutzung können beim Putzen auch Dämpfe entstehen. Deshalb sollte man gut lüften. Im Prinzip gelten ähnliche Regeln wie bei gekauften Putzmitteln, z.B. bei Backofenspray.

Mit ein paar Hausmitteln kann man also eine Menge an Putzflaschen aus dem Putzschrank verbannen. Ich fasse nochmal zusammen was man wo einsetzen kann:

Natürliche Putzmittel – Einsatzmöglichkeiten im Überblick

  • Badezimmer: Essig und Zitronensäure
  • Fenster und Spiegel: Essig
  • Geräte entkalken: Essig und Zitronensäure
  • Weichspüler: Essig und Zitronensäure
  • Backofen: Soda und Natron
  • Toilette: Essig, Zitronensäure, Soda
  • Verstopfter Abfluss: Natron, Essig

Einige Reinigungsmittel kaufe ich auch weiterhin

Natürlich muss man nicht alles rausschmeißen und nur noch mit Essig und Natron arbeiten. Ein Spülmittel und ein Neutralreiniger, die man ja ständig braucht, sind, in der Drogerie gekauft, sehr praktisch. Da muss man nicht selber anrühren, aufkochen, umfüllen. Es gibt auch ökologische Produkte, die die Umwelt nicht mehr belasten als nötig. Da ist die Ökobilanz eines selbst gemachten Reinigers auch nicht besser. Natürlich kann man sein Spül- oder Waschmittel auch selber machen. Kernseife in Flocke gerieben ist dafür meist die Basis.

Mir ist das aber zuviel Aufwand.

Wie handhabst Du das mit dem Putzmittel? Hat Dir einer der Tipps (besonders) geholfen?

selbst gemachte Putzmittel - ein Überblick über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten im Haushalt - für mehr Nachhaltigkeit im Haus .

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.

Inhalt laden

2 Gedanken zu „Gegen jeden Dreck das richtige Mittel: Putzmittel einfach selber machen“

  1. Super Beitrag! Bin leider darauf angewiesen mit ökologischeren Putzmitteln zu putzen, bin auf den Rest allergisch. In einem mit aggressivem Putzmittel geputzten Raum bekomme ich Asthma.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar