Fliegen in der Schwangerschaft – was ist zu beachten?

Zuletzt hat mir Gabriela von ihren Reisen mit ihrem Sohn um die Welt erzählt. Dazu passt doch ganz perfekt ein Gastartikel von Christoph von
https://traumfamilie.com , den er mir freundlicherweise zugeschickt hat. Auf seinem Blog findest Du auch noch jede Menge anderer Tipps rund um Schwangerschaft und Familie:

Mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnt eine aufregende Zeit. Vor allem beim ersten Kind beobachten Frauen mit Spannung und Begeisterung, wie der Bauch langsam wächst und wie man allmählich das neue Leben in sich spürt. Neben all dem Glück sind viele werdende Mamas aber natürlich auch besorgt: Sie wollen, dass es dem Baby im Bauch gut geht und alles vermeiden, was irgendwie schädlich sein könnte.

Deswegen stellen sich auch viele schwangere Frauen die Frage: Ist Fliegen in der Schwangerschaft eventuell gefährlich? Kann die Strahlung für das Baby gefährlich sein? Je nach Beruf und Lifestyle gehören Reisen mit dem Flugzeug für viele Menschen auch im Alltag dazu und der komplette Verzicht darauf kann mitunter schwierig sein. Wichtig ist es deswegen, dass Schwangere sich gut Thema Fliegen in der Schwangerschaft informieren. So können unbegründete Ängste abgebaut werden und das Individuelle Risiko kann besser eingeschätzt werden. 

Kann Fliegen in der Schwangerschaft schädlich sein? 

Beim Thema Fliegen in der Schwangerschaft kursieren viele Mythen, die unbegründete Sorgen auslösen. So werden auch im Internet zahlreiche Theorien veröffentlicht, wonach eine Flugreise in der Schwangerschaft wegen des geringeren Sauerstoffgehalts in der Kabine mitunter sehr gefährlich sein könne. Hier gilt aber für gesunde Schwangere mit unauffälligem Verlauf der Schwangerschaft Entwarnung: Wissenschaftler konnten keine Hinweise darauf finden, dass es wegen eines geringeren Sauerstoffgehalts an Bord zu Komplikationen für das ungeborene Kind realistisch kommen könnte. 

Vereinzelt gibt es beim Thema Fliegen auch Berichte über eine so genannte kosmische Strahlenbelastung. Auch diese kann nach Meinung einzelner Kritiker von Flugreisen für Schwangere in Sachen Strahlung schädlich für das Kind sein. Wissenschaftler können aber auch diese Theorie nicht bestätigen. Es gibt keine Studien, die eine solche Strahlung als schädlich einstufen könnten. Vielmehr gehen Experten dabei davon aus, dass die Strahlenbelastung eines einzelnen Fluges weniger relevant sei als die Strahlenbelastung, der eine werdende Mutter insgesamt ausgesetzt sei. Insofern spricht auch von diesem Punkt aus nichts gegen einzelne Flugreisen in der Schwangerschaft 

Fliegen und Thrombose – hier kann es gefährlich werden 

Während Theorien rund um Sauerstoffmangel und kosmische Strahlung eher in den Bereich der Mythen gehören, bergen vor allem lange Flugreisen ein tatsächliches Risiko: Die werdende Mutter kann eine so genannte Thrombose bekommen. Unter einer Thrombose versteht man ein Blutgerinnsel, was sich in einer Vene bilden kann. Lebensgefährlich und auch tödlich kann eine solche Thrombose sein, wenn dieser Propf sich löst und zum Beispiel in die Lunge geschwemmt wird. Wenn die Thrombose nicht als solche erkannt wird, kann es schnell zu einem Herz-Kreislauf-Versagen kommen. 

Das Risiko einer Thrombose kann auf einer Flugreise in der Schwangerschaft tatsächlich erhöht sein. Dies erklärt sich damit, dass eine Thrombose begünstigt wird durch wenig Bewegung und langes Sitzen. Gerade auf Langstreckenflügen mit wenig Bewegungsfreiheit haben Schwangere dann ein höheres Thromboserikiko. Das Tragen von speziellen Strümpfen, so genannten Kompressionsstrümpfen, wird deswegen von vielen Ärzten empfohlen. Diese besonderen Strümpfe massieren sozusagen die Beine und komprimieren die Venen. Dies senkt das Risiko einer Thrombose nicht auf Null, kann es aber deutlich reduzieren. 

Manche Frauen sind aufgrund einer speziellen Blutgerinnungsproblematik oder zahlreicher Thrombosen in der Familie besonders gefährdet, eine solche Thrombose mit Embolie zu erleiden. In einzelnen Fällen kann es deswegen ratsam sein, auch Medikamente zu spritzen. Hierbei handelt es sich meistens um Heparin. Die Zusammensetzung von Heparin verändert die Blutgerinnung wieder so, dass die Gefahr einer Verklumpung des Blutes gesenkt wird. Solche Thrombose-Spritzen als Alternative zu Strümpfen sind zum einen aber verschreibungspflichtig und sollten generell nur nach genauer Überprüfung der individuellen Situation durch einen Facharzt verordnen werden. Spezielle Strümpfe haben, richtig angezogen, keine Nebenwirkungen. Spezielle Gerinnungshemmer wie Heparin dagegen können auch unter Umständen das Risiko innerer Blutungen erhöhen. 

Tipps für Schwangere rund ums Fliegen in der Schwangerschaft 

– Frühzeitig erkundigen: Manche Airlines haben besondere Bestimmungen, ab welcher Woche sie Schwangere generell nicht mehr oder nur noch mit Attest mitnehmen! 

– Sitzplatz mit viel Bewegungsfreiheit: Besteht die Möglichkeit, einen speziellen Sitzplatz zu reservieren, so sind solche mit Bewegungsfreiheit nach vorne besonders geeignet. 

– Aufstehen und bewegen: Gerade auf langen Strecken ist Bewegung wichtig. Schwangere sollen öfter aufstehen, durch den Gang gehen und je nach Situation auch kleinere gymnastische Übungen machen. 

– Genügend trinken: Man vergisst schnell genug zu trinken – dies kann aber auch gesundheitliche Folgen haben. Auch das Blut wird bei Flüssigkeitsverlust dicker und die Gefahr einer Thrombose steigt. 

– Wichtige Dokumente immer griffbereit haben: Trotz bester Vorbereitung kann es immer auch unerwartet Komplikationen geben, selbst, wenn diese nicht lebensbedrohlich sein müssen. Sinnvoll ist es, wichtige gesundheitliche Dokumente wie den Mutterpass auf Reisen immer griffbereit bei sich zu haben. 

– Den Arzt nach Kompressionsstrümpfen fragen: Viele Ärzte verordnen gerne Strümpfe, wenn schwangere Patientinnen ihnen von einer geplanten Flugreise berichten. Sollte eine ärztliche Verordnung ich möglich sein, können Kompressionsstrümpfe auch in vielen Sanitätshäusern rezeptfrei erworben werden.

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