Irina und das sprechende Bild: Wie mich ein Buch auf den zweiten Blick packte

Irina und das sprechende Bild ist das Kinderbucherstlingswerk von Autorin Nicole Grom. Die Geisteswissenschaftlerin hat neben ihrer Doktorarbeit etwas Abwechslung gebraucht und sich deshalb an ein Kinderbuch gemacht. Zum Glück. Das überraschende Ergebnis stell ich Dir hier gerne vor:

Irina und das sprechende Bild

Im Buch geht es um ein Mädchen – Irina – dessen Muter gestorben ist und das sich sehnlichst wünscht, dass etwas passiert, das sie aus ihrem langweiligen Leben befreit. Da erhält sie plötzlich eine geheime Botschaft mit einem ebenso geheimen Auftrag. Absender? Unbekannt. Irina macht sich trotzdem mutig auf den Weg ins Ungewisse zu einem sagenumwobenen Ort namens Ridnitsirednuwsad.


Eine Glücksfeder, die sie von einer Hexe geschenkt bekommen hat, begleitet sie. Merkwürdige Begegnungen und am Ende tatsächlich das heiß ersehnte Wunder prägen die Geschichte. Auch wenn das Wunder am Ende doch so ganz anders ist als erwartet…

Irina – der mühsame Start

Es hat ein bisschen gedauert, bis mich und uns „Irina und das sprechende Bild“ tatsächlich angesprochen hat. Es war nicht gleich der erste Funke. Das Buch erschien mir am Anfang etwas langatmig und dann sind auch die Illustrationen überhaupt nicht mein Geschmack. Aber ich mochte das Thema: Ein kleines Mädchen, das viele Abenteuer erlebt, keine Gefahren scheut und das in ihrer Fantasie aufgeht. Die ersten Seiten entführen uns in die Welt in der das Buch spielt. Der Schauplatz erinnert an einen historischen Roman, vielleicht an die Fugger in Augsburg. Bis dieses Szenario aufgebaut ist, vergehen einige Seiten. Von einem Kinderbuch bin ich gewohnt, dass es schneller zum Punkt kommt. Aber es macht schon Sinn: Die Lebenswirklichkeit von Irina ist eine andere als die der meisten Kinder: Mit Hauslehrer und einem Kontor. Das Ankommen ist etwas sperrig, aber als meine Tochter und ich uns in diese Wirklichkeit fallen gelassen haben, lässt sie uns nicht mehr los.

Irina und das sprechende Bild hat uns schnell gefesselt. Irina ist eine sympatische Figur, mit der sich meine Tochter gerne identifiziert. Sie ist frech und neugierig, durchsetzungsstark und feinfühlig. Irina und das sprechende Bild ist ganz anders, als die meisten Kinderbücher, die ich sonst so kenne. Es ist für Jugendliche und Erwachsene genauso spannend wie für Kinder. Und es steckt voller durchdachter und geistreicher Fantasie und Sprache.

Und deshalb war ich neugierig und wollte unbedingt die Autorin treffen. Florentine wollte auch dabei sein. Und das haben wir auch gemacht. Wir haben uns in Bamberg getroffen und es war sehr spannend.

Was ich beim Interview über Autorin Nicole Grom gelernt habe

  • Nicole Grom hat Slavistik, europäische Ethnologie, Indologie und einiges mehr studiert.
  • Irina und das sprechende Bild entstand während ihrer Doktorarbeit über eine jüdische Landgemeinde
  • Nicole Grom lacht gerne und viel, dabei ist jedes ihrer Worte wohl durchdacht. Sowohl beim Schreiben, als auch, als ich mich mit ihr unterhalte. Sie spricht gerne über die Geheimnisse, die unsere Geschichte birgt. Und sie ist voller Leidenschaft, wenn es darum geht Geschichten zu erzählen. Am liebsten würde ich ihr stundenlang zuhören.
  • Nicole Grom hat selbst keine Kinder und somit ist es sicherlich schon lange her, dass sie selbst Kinderbücher gelesen hat. Es juckt sie nicht, wie andere Autoren Kinderbücher schreiben. Sie macht es so, wie sie denkt. Und das finde ich wunderbar erfrischend
  • Die Autorin liebt geheimnisvolle Namen noch geheimnisvollerer Orte….
  • Nicole Grom hat tausende Ideen für noch mehr Kinderbücher im Kopf und schon mehrere Verträge für neue Bücher unterschrieben (auf die wir uns schon freuen;-)

Warum ich meinem Kind dieses Buch vorlese:

Weil es Spaß macht und spannend ist. Das ist natürlich der wichtigste Punkt. Was mir auch noch gefällt: Irina und das sprechende Bild traut Kindern etwas zu. Irina kann Abenteuer alleine bestehen. Ohne einen Erwachsenen. Das Buch – und wie ich höre auch die geplanten weiteren Bücher – stecken voller historischer Wahrheiten, voller Zauber und voller Kultur. Sie vermitteln Kindern ein Gefühl für ihre Herkunft. Und das mag ich.

Deshalb ist Irina und das sprechende Bild auch nicht nur was für Kinder im Vorschulalter, sondern es lädt zum Vorlesen und selbst lesen auch für größere Kinder ein und macht der ganzen Familie Spaß. Meiner zumindest;-)

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