Kindliche Logik, die Eltern nie verstehen werden

Wenn meine Tochter so in die Ferne schaut und Du siehst ihr an, dass sie grade mit den Gedanken in einer ganz anderen Welt ist, das liebe ich. Ich liebe es ihr dabei zuzuschauen, wie die Blitze durch die Synapsen des Hirns schießen. Und wie manchmal richtig spannende Sachen rauskommen! Hier eine kleine Auswahl kindlicher Logik:

Pferde

Meine Kinder bekommen ja wirklich viel von uns. Aber ein echtes Pferd? Nein! Warum das so ist, dazu gibt es verschiedene Gründe, meine Tochter findet die erwachsen-rationalen Gründe allerdings nicht sehr nachvollziehbar. Also schafft sie sich ihre eigenen….:

Warum sie zum Geburtstag kein Pferd bekommen hat? Ihr Antwort ist klar: „Weil man da kein Geschenkpapier rummachen kann. So großes Geschenkpapier gibt es schließlich nicht….“. Und vielleicht haben Mama und Papa einfach noch nicht verstanden, wie sehr ihnen ein Pferd das Leben erleichtern würde. „Wenn wir ein Pferd im Garten hätten, dann müsste der Papa auch nicht mehr Rasen mähen und hätte viel mehr Zeit!“ versuchte sie zu überzeugen.

Auch: „Ihr werdet gar nicht merken, dass das Pferd da ist. Ich kümmere mich schon drum“ gehört zu den Klassikern oder auch: „Wenn ich ein echtes Pferd hätte, dann hätte mein Holzpferd auch endlich einen Freund“ Ja gut. Das kann man alles so sehen.

Und sonst so? Bestechende kindliche Logik

Dass meine Tochter sich das mit dem Pferd nicht so richtig vorstellen kann ist eines, aber auch in anderen Lebensbereichen – solchen die bereits existieren – scheint ihre Wahrnehmung einer inneren kindlichen Logik zu folgen, die zwar bestechend ist, aber manchmal doch …. merkwürdig.

„Mein Papa kann alles – meine Mama auch – naja fast. Nur arbeiten kann sie nicht so gut.“ Äh. What? Und zum Nachbarn sagte sie: „Meine Mama arbeitet nicht – sie schreibt“. Wenigstens.

Und die Zeit?

Die Zeit ist für meine Tochter eh relativ. Das zeigt sich auch an diesen Beispielen: „Als Du und Papa klein ward, habt Ihr da noch in Höhlen gelebt?“ fragte sie mich im letzten Jahr. Dieses Höhlenthema hat sie überhaupt länger bewegt…. „Von was haben Höhlenmenschen eigentlich ihre Spaghetti gegessen? Teller hatten die ja sicher noch nicht….“fragte sie mich und ich versuche mit aller Kraft, sie dabei ernst zu nehmen.

Was sind schon Jahrhunderte?

„Die Eltern von Wolfgang Amadeus Mozart haben Bibi und Tina scheinbar auch so sehr geliebt wie ich. Sonst hätten sie ihren Sohn wohl kaum „Amadeus“ genannt.“ Ja, so wird es gewesen sein. Ehrlich wahr.

Und manchmal denken Kinder in ihrer unbestechlichen Logik auch an Fälle, an die haben wir als Erwachsene gar nicht bedacht: Ich so: „Am Mittwoch kommen zwei Buben zum Spielen zu Besuch.“ Florentine daraufhin: „Dann ist es ja gut, dass ich mein Playmobil – Polizeipferd noch nicht bekommen habe. Vier Kinder und nur ein Polizeipferd – das gäbe sicherlich Streit!“ Wie vorrausschauend.

Die kindliche Logik und die Wutausbrüche

Kindliche Logik funktioniert anders und deshalb muss ich auch folgende Gründe für einen Wutanfall nicht verstehen:

  • Auf dem Pflaster ist ein Bär mit Maus und nicht ein Bär mit Luftballon
  • Der Sattel des Playmobilpferdes ist zu klein um darauf zu sitzen
  • In der Nacht ist es dunkel und auch Papa kann nichts daran ändern (obwohl er doch sonst alles kann)

Aber ich nehm sie einfach mal so hin und wundere mich nicht, dass meine Kinder meine Logik manchmal auch nicht verstehen…..

Ist kindliche Logik nicht wunderbar? Es lohnt sich ganz viele „warum?“ Fragen zu beantworten und Kindern auch zuzuhören. Denn die Ideen, die sie entwickeln sind manchmal wirklich beeindruckend. Viel mehr über kindliche Logik und einen tollen Buchtipp findest Du bei Alu und Konsti von Großeköpfe. Sie haben unter dem #kindlicheLogik zur Blogparade aufgerufen, an der ich mich hiermit gerne beteilige. Hast Du auch noch Beispiele für bestechende kindliche Logik?

 

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