Kleinkindbetreuung – Krippe – Rechtsanspruch für unter 3-Jährige

Seine Kinder auch schon unter drei Jahren außerhalb der Familie betreuen zu lassen wird immer beliebter. Viele Familien entscheiden sich aus finanzieller Not, viele auch aus Überzeugung dafür, die Kleinsten in eine Betreuung zu geben. Seit 2008 investiert der Bund kräftig in den Ausbau der Kleinkindbetreuung. Seitdem hat sich die Betreuungszahl der U3-Kinder im bundesweiten Durchschnitt mehr als verdoppelt und liegt bei rund 40 Prozent. Der Grund ist sicher auch der seit 2013 bestehende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Die meisten Kinder werden in öffentlichen Einrichtungen wie Krippen betreut (84,6 Prozent) (Quelle: Statistisches Bundesamt) Doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten der Betreuung

Die verschiedenen Optionen der Kleinkindbetreuung

Krippe:

Betreuung für u3-Kinder diese Möglichkeiten gibt es  Der große Vorteil: Da die Einrichtungen größer sind, als die meisten Alternativen (siehe nächste Punkte) können Krankheit und Urlaub von Erzieherinnen und Erziehern leicht ausgeglichen werden. Die Betreuung der Kinder ist sichergestellt. Die Qualität der Krippenbetreuung in Deutschland scheint sehr unterschiedlich zu sein. Von Berufsverbänden werden einheitliche Qualitätsstandards gefordert. Der Betreuungsschlüssel variiert innerhalb Deutschlands stark. In Krippen werden Kinder unter drei Jahren meist in Gruppen zwischen acht und 16 Kindern betreut. Der Betreuungsschlüssel liegt in der Regel zwischen 1:2  und 1:4 je nach Alter der Kinder.

Eltern-Kind-Initiativen:

Dabei handelt es sich um eigenständige Vereine, die als Träger fungieren. Eltern müssen dabei selbst mitarbeiten, haben dafür haben auch viel mehr Einfluss als bei großen Trägern. Die Eltern sind über den Verein quasi selbst Träger der Einrichtung. Die meisten dieser Einrichtungen sind sehr klein und familiär. Mit allen Vor- und Nachteilen. Kind einfach hinbringen und wieder abholen – das genügt in diesen Initiativen in der Regel nicht. Die Wartelisten sind oft lang. Meist wird dort ganz speziell gesucht („Wir können im Herbst einen Jungen im Alter von drei aufnehmen“). Frühzeitig melden macht also Sinn. Manchmal gibt es durch einen kurzfristigen Umzug plötzlich einen Platz. So wie bei Charis).

Tageseltern:

Kleinkindbetreuung Kindergartenplatz für u3 jährige - welche Möglichkeiten gibt esBei Tageseltern-Börsen kann man gezielt nach Tagesmüttern und -Vätern suchen. Zuerst gibt es eine Beratung: Was machen Tageseltern? Wie sind Tageseltern ausgebildet und kontrolliert? Wie ist das mit Zeiten/Versicherung/Zuschuss durch die Stadt? Und wie findet man jemanden für sein Kind? Danach wird man mit einer Mappe mit allen Infos und dem Online-Zugang für die Tagesmütter-Börse nach Hause geschickt. Hier kriegt man einen Überblick, welche Tageseltern freie Plätze haben. Die kann man dann kontaktieren. Die Auswahl ist nicht gerade riesig. Aber es gibt Plätze, v.a. wenn man bereit ist ein paar Kilometer zu fahren.

Allerdings haben die Tagesmütter und -väter oft sehr spezielle Wünsche („Ich nehme nur ein Kind in Vollzeit, 5 Tage je 8 Stunden“, „Ich nehme nur noch ein Kind zwischen 14:30 und 17 Uhr am Montag, Mittwoch und Donnerstag“) Auf diese Weise stellen die Tageseltern sicher, dass es sich auch finanziell lohnt. Und bei den vielen suchenden Eltern können sie es sich leisten nur die Kinder aufzunehmen mit denen es persönlich, zeitlich und finanziell passt. Wenn man eine Betreuungsperson findet, die zu einem passt, ist das natürlich eine wunderbare Option. Das Kind hat, im Idealfall, eine Person, an die es sich sicher gebunden fühlt. Es ist mit einigen wenigen anderen Kindern zusammen, und nicht in einer großen Gruppe. Die Tageseltern sind, wenn man sich erstmal kennt, oft flexibel und springen mal ein, wenn kurzfristig andere Betreuungszeiten gebraucht werden.

MiniKindi:

Der Name steht für eine Art Spielgruppen im örtlichen Eltern-Kind-Zentrum und Mehrgenerationenhaus. Wer hier einen Platz bekommt kann sein Kind an drei Vormittagen in der Woche betreuen lassen. Ein großartig pädagogisches Konzept gibt es nicht unbedingt, die Kinder spielen einfach zusammen. Die betreuenden Personen sind wohl sehr engagiert. FLächendeckend gibt es diese Einrichtungen nicht.

Babysitter-Börse:

Das ist mehr was für ab und zu. Eine regelmäßige, zuverlässige, bezahlbare Betreuung findet man hier eher nicht. Aber vielleicht jemand, der ab und an für ein paar Stunden einspringt.

Eigeninitiative mit Annonce:

Es gibt regionale Elternzeitschriften, da können Suchende inserieren. „Liebevolle Nanny gesucht“ kann man da z.B. lesen. Nachteil: Es könnte teuer werden, wenn man  jemand findet. Aber auch hier gilt: Vielleicht findet sich so die ideale Betreuungssituation. Probieren geht über studieren, bzw. nichts tun.

Betreuung für unter 3-jährige - diese Möglichkeiten gibt esWarten auf einen Platz von der Stadt

Wer sich registriert und auf Wartelisten setzt, wird benachrichtigt, sobald ein Platz frei wird. Je nach Ort kann das schon mal dauern. Dennoch macht das Sinn. Wie das in Deiner Stadt abläuft, das solltest Du in der entsprechenden Behörde, Landratsamt oder Stadtverwaltung erfragen.

In der Familie betreuen lassen

Omas, Opas, Tanten und mehr können die Betreuung übernehmen

Und was ist, wenn all das ohne Erfolg bleibt?

Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ist in § 24 SGB VIII geregelt und bedeutet, dass man den Platz auch einklagen kann. Gibt es partout keinen Platz ist es unter Umständen möglich Schadensersatzanspruch geltend machen. Entscheidend dabei ist, dass wirklich alle Hebel für einen geeigneten Platz in Bewegung gesetzt wurden. Auch ein frühzeitiges Handeln ist notwendig. In einem Eilverfahren kann schnell entscheiden werden. Schließlich drängt die Zeit in der Regel.

Wann sollte ich mein Kind in der Krippe anmelden?

Die Antwort ist einfach: So früh wie möglich. Wer sein Kind in einer bestimmten Wunscheinrichtung untergebracht wissen möchte, sollte sich dort unbedingt schon (zu Beginn) der Schwangerschaft melden. Auch wenn es für Schwangere merkwürdig ist, schon so zeitig darüber nachzudenken ihr Kind in die Betreuung zu geben: Notwendig ist es allemal. Die meisten Einrichtungen haben lange Wartelisten.