#nemo #hemo: Die ganze Welt des Mama-Seins – September

Wir Mütter seien immer so negativ und würden so viel jammern – sagen die Einen.

„In den sozialen Medien werden ja immer nur schöne und glückliche Familien gezeigt“ – das sagen die Anderen.

Dabei liegt doch die Wahrheit dazwischen. Dann beides gehört zum Leben als Familie dazu: Es gibt Momente des Glücks und Momente, in denen uns der ganze Kram gehörig auf die Nerven gehen kann. Ich finde es wichtig, dass wir über beides reden und nachdenken. Und dass wir beides anerkennen. Nicht nur jammern und auf der anderen Seite auch nicht nur sagen wie toll alles ist. Lasst uns ehrlich sein. Zu uns selbst und zu anderen. Also gibt es ab heute meine Nervmomente – #nemo und die Herzmomente #hemo immer zum Ende eines jeden Monats. Und wenn Du auch welche hast – Momente, die Dich in diesem Monat sehr glücklich gemacht haben und Momente, in denen Du so richtig genervt warst oder Dich aufgeregt hast. Lass es raus!

Der #nemo zuerst:

Mein #nemo hat in diesem Monat mit meinem Sohn zu tun – und auch mit Fremden, die sich einmischen. Der Bub hat derzeit so eine Phase, die mich wirklich wahnsinnig macht. Ich versteh ja, dass er alles alleine machen will. Aber irgendwie artet es in letzter Zeit etwas aus. Jede Tür von unserer Küche bis zum Gruppenraum im Kindergarten – und das sind acht Stück! – will er selbst auf- und zumachen – alleine. Jeweils gefühlt 10 Mal. Den Griff meiner Autotür hat er schon abgerissen, weil er sich aus Wut darüber, dass sie nicht aufgegangen ist drangehängt hat. Ist ja auch so eine Sache, die ich bevor ich Mutter war jetzt nicht so erwartet hätte.

Wenn also jemand durch die Tür durch gehen will, regt er sich auf, wenn wir nicht schnell genug gehen, regt er sich auf. Er regt sich eigentlich dauernd auf. Das sorgt dafür, dass wir gerade eine Stunde brauchen, bis wir von daheim im Kindergarten sind. Das regt mich auf. Ich bin eigentlich ein recht geduldiger Mensch. Aber das bringt mich wirklich auf die Palme.

Und dann – zwischen zum Auto gehen und den nächsten Wutanfall abwenden kommt eine Kindergarten-Nachbarin vorbei und fragt, ob ich wieder schwanger sei. Danke für das Kompliment am frühen Morgen. Alle paar Wochen fragt sie mich und jedesmal sage ich: „Nein, wir werden keine Kinder mehr bekommen!“ oder „Nein, ich hab einfach zu viel gegessen.“ oder „Nein – und Du? (sie ist 70 Jahre alt)“ Das nervt mich. Wenn Menschen so wenig Gefühl für Situationen haben. Wenn man eh schon angespannt ist und sie dann noch mit unpassenden Fragen vorbeikommen. Grrrrr.

Und nun noch der #hemo:

Dem Bub geht es gut. Ich weiß, wenn man Kinder hat denen es immer gut ging, nimmt man das als selbstverständlich hin. Bei uns ist das nicht so. Vor allem im ersten Jahr aber auch darüber hinaus hatten wir mit vielen ernsten Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Also eigentlich hatte mein Sohn damit zu kämpfen, aber wir als Familie waren dadurch naturgemäß als Ganzes belastet. Ich will darüber immer nicht so viel schreiben, weil ich nicht will, dass meine Kinder über ihre Defizite definiert werden. Aber er und wir hatte es wirklich schwer und ich habe nicht damit gerechnet, dass unser Leben dermaßen normal werden würde.

Die U-Untersuchung in dieser Woche hat mich wachgerüttelt. Dass der Bub völlig gesund ist, dass alles was uns noch vor einem Jahr schlaflose Nächte bereitet hat, dass das alles nun hinter uns liegt – das ist für mich einfach unbeschreiblich. Ich kann mein Glück gar nicht in Worte fassen und meine Dankbarkeit. Meine Dankbarkeit für den Zusammenhalt in unserer Familie, für den ehrlichsten Kinderarzt, der längst ein Freund für mich geworden ist. Meine Dankbarkeit für Ärzte und Krankenschwestern, die uns begleitet haben. Mein Dank an Freunde und Nachbarn und Menschen, die ich kaum kenne, die aber so viel Anteil genommen haben. Unser Fall zeigt, dass sich manchmal eben doch alles zum Guten wendet.  Und deshalb ist der Kinderarztbesuch in diesem Monat unser Herzmoment – gerade weil er so unspektakulär war.

Du hast selbst einen Blog? Dann trag doch hier Deinen Link zu einem Herzmoment oder einem Nervmoment – oder gleich allem beiden ein. Du hast keinen eigenen Blog aber willst Deinen hemo oder deinen nemo oder beides rauslassen? Dann schreib mich an und ich veröffentliche sie gerne. Auch in den Kommentaren kannst Du gerne Deinen Senf dazu geben.

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