Notfall im Kinderzimmer: Diese App hätte uns einiges erspart

Das war neulich so eine Aktion auf die ich nicht gerade stolz bin. Fast war es ein Notfall. Ich habe versehentlich ein Medikamentenfläschchen im Zimmer meines Sohnes stehen lassen. Während ich daneben saß und ein Buch vorgelesen habe, hat er durch die Stäbe seines Bettchens gefasst, das Fläschchen genommen, es trotz Kindersicherung aufgeschraubt und ausgetrunken. Kann nicht mehr viel drin gewesen sein. Trotzdem scheiße. Kannst Du Dir vielleicht vorstellen.

Notfall im Kinderzimmer

Ich also wie von der Tarantel gestochen und panisch durchs Haus geflitzt. Kurz versucht zu googeln. Wusste aber nicht so richtig nach was. Dann dem Kinderarzt eine Nachricht geschrieben. Der hat natürlich gleich zurückgerufen, der Goldschatz. Welcher Arzt macht das schon abends um halb neun? Unserer! Aber das ist ein anderes Thema. Also überlegen, wieviel Medizin es gewesen sein könnte, Giftnotruf hin und her. Riesen viel Gedanken machen. Googlen, wissen, dass googlen im Notfall ein Schmarrn  ist und man da nicht rausfinden kann, ob es gefährlich wird. Ich fasse zusammen: big drama.

Ich bin nicht die einzige

Ja, dass es passiert ist, ist für mich immer noch ein riesen Drama und ich habe ein monströs schlechtes Gewissen wegen dem Notfall. Aber ich weiß auch: Ich bin nicht die erste, deren Kind etwas möglicherweise Giftiges verschluckt hat. Und auch wenn ich überzeugt bin, dass mir das nie nie nie nie wieder passiert, weil das ein Schock fürs Leben war und Medizin ja eh nicht einfach so rumstehen sollte. Also auch wenn es nie wieder passieren soll, habe ich mir zur Sicherheit die Giftnotruf-App des Bundesinstituts für Risikobewertung runtergeladen. Warum bin ich da nicht früher draufgekommen?

Giftnotruf-App

In der App finde ich eine Liste mit giftigen Dingen und Medikamenten, die Kinder potentiell zwischen die Finger – oder die Lippen – bekommen. Dazu gibt es erste Hilfe-Tipps zum jeweiligen Giftstoff und die Nummer der Giftnotrufzentrale. Außerdem erinnert mich die App immer wieder an Dinge, die mir im Vollbesitz der geistigen Kräfte natürlich selbst einfallen würden, an die ich im Notfall aber nicht denke. Ruhig bleiben zum Beispiel – und an allererste Maßnahmen: Dem Kind etwas zu trinken geben und kein Erbrechen auslösen gehören dazu. Und die App sagt mir, in welchen Fällen ich direkt ins Krankenhaus fahren muss, wann ich die Rettung alarmiere und bei welchem Notfall ich zunächst noch mit der Giftnotrufzentrale Kontakt aufnehmen soll. Alles kurz und bündig zusammengefasst. Die App sorgt dafür, dass ich aus zuverlässiger Quelle ohne googeln die wichtigsten Dinge weiß – ein beruhigendes Gefühl.

Die App heißt: Vergiftungsunfälle bei Kindern und ist vom Bundesinstitut für Risikobewertung – einer staatlichen Stelle. Alternativangebote von privaten Anbietern würde ich nicht empfehlen.

Übrigens haben wir seit neuestem noch eine App, die uns schon ein paar Mal „gerettet“ hat. Eine Toiletten-App. Schau mal hier!

 

 

 

3 Gedanken zu „Notfall im Kinderzimmer: Diese App hätte uns einiges erspart“

  1. Hallo Katharina,
    Deine Seite hier finde ich echt cool! Habe die APP gerade installiert. Ich musste auch schon einmal den Giftnotruf anrufen. Und mir ist damals vor Aufregung fast nicht eingefallen, wie der Notruf heisst und welche Nummer ich Googlen will.
    >> auch viele andere Beiträge hier finde ich klasse! Bin auch Hebammen Fan, mein kleiner ist Zuhause geboren, mit Frederike 😉
    LG
    Falk

    Antworten
  2. Vielen Dank für den Tipp! Die App kannte ich noch nicht. Allerdings habe ich den lokalen Giftnotruf in meinem Handy eingespeichert – und musste ihn tatsächlich auch benutzen. Die waren total super und haben sofort perfekt geholfen. Lg Sonja

    Antworten

Schreibe einen Kommentar