Unperfekte Mütter – zwischen Chaos und Kreativität

Unperfekte Mütter – Kennt Ihr da auch welche, die nie was dabei haben? Kein Desinfektionsspray, keine Notfall-Apotheke mit Globuli-Auswahl, kein Ersatzgetränk für´s Kind, nichts zu Essen und kein Sandspielzeug auf dem Kinderspielplatz. Ich geb´s zu: Ich bin so eine unperfekte Mutter. Wir schaffen den Weg in den Supermarkt ohne dazwischen Keks-Picknick zu machen, denn ich nehme Essen und Trinken nur mit, wenn wir zum Wandern gehen. Wenn meine Tochter in eine Pfütze gefallen ist, dann muss sie den Weg mit nasser Hose nach Hause laufen – Ersatzklamotten sind in meiner Tasche garantiert nur in der falschen Größe. Entscheidet sich die Sonne plötzlich zu scheinen, müssen meine Kinder ohne Kopfbedeckung überleben und wenn es plötzlich kalt wird, kann es schon sein, dass ich im T-Shirt nach Hause gehe, weil sämtliche verfügbare Stofffetzen an die Kinder gehängt werden.

Zu viel Ballast

Für alle Notfälle gerüstet zu sein ist mir viel zu anstrengend. Wenn ich mit den Kindern übers Wochenende wegfahre, dann reichen ein Rucksack und ein Kinderwagen für unser Gepäck. Wir brauchen keinen Kombi. Möglichst wenig dabei zu haben ist für mich ein Ausdruck von Freiheit und fördert die Kreativität. Spielzeug findet sich überall – und wenn es Steine und Äste sind. Kugelbahn und Kinderküche kann man zu Hause wieder nutzen. Ich weiß nicht, ob ich mir einrede, dass das Leben schöner ist, wenn man weniger dabei hat oder ob dieses „Mehr vom Weniger“ einfach meiner Verpeiltheit geschuldet ist. Vermutlich ein bisschen von Beidem. Über meine guten Vorsätze habe ich Dir ja schon einmal geschrieben. Manch eine Mit-Mutter hat für den Ausflug zum Kinderspielplatz so viel einzupacken, wie ich für einen Wochenendtrip. Ist das nicht unheimlich belastend? Und was machen diese Mütter, wenn doch mal etwas fehlt? Ist man bei so viel Vorkehrung nicht ganz aus der Improvisations-Übung raus?

Der goldene Mittelweg

Aber ich will nicht sagen, dass meine Art es zu handhaben die Richtige ist. Vielleicht müsste ein Mittelweg her. Das habe ich neulich wieder einmal vor Augen geführt bekommen. Ich bin morgens nur schnell zum Kinderarzt gefahren, nichts eingepackt, nur Handy und Schlüssel. Ende vom Lied: Der Kinderarzt hat uns ins Krankenhaus überwiesen. Hat dann doch ein bisschen länger gedauert. Handy leer, Windel voll. Den Rest könnt Ihr Euch denken. Ein paar Basics hab ich mir dann jetzt doch in die Tasche gesteckt. Für´s nächste Mal. Man weiß ja nie…..

Der Artikel ist nun schon ein paar Tage alt. Mittlerweile habe ich meine Einpack-Künste deutlich verbessert. Oder war es doch besser., als ich noch weniger dabei hatte? Keine Ahnung. Mittlerweile beherrsche ich jedenfalls Handtaschen-Tetris. Was das ist? Schau mal hier entlang;-D

Niemals gegen das Licht fotografieren – das wurde einem früher immer gesagt. Ich hab es doch gemacht (danke an den tollen Tipp von momentchen). Ist das nicht ein wunderschönes Bild geworden? Manchmal ist unperfekt eben einfach besser.

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