Dokumentarische Familienfotografie – unsere Erfahrungen

Till hat neulich blinzeln geübt. Das ist so niedlich. Und wie er guckt, wenn er überlegt und und wie gern Florentine ihre Pferde sortiert und einfach überall Hindernisse aufbaut: Das sind Momente, an die will ich mich für immer erinnern. Und es sind Momente, Gefühle und Erinnerungen, die glaub ich auch bei den Kindern bleiben. Genau diese kleinen Momente einzufangen, ist einfach schön. Und genau das macht die dokumentarische Familienfotografin. Wir hatten neulich einen Tag mit einer dokumentarisch arbeitenden Fotografin. Ich erzähl gern davon.

dokumentarische Familienfotografie

Bei der dokumentarischen Familienfotografie geht es darum den Alltag festzuhalten. Keine gestellten Hochglanzaufnahmen, kein rausputzen und frisieren, kein Lächeln für die Kamera. Einfach ganz normaler Alltag wie er eben ist. So als wäre die Kamera gar nicht dabei. Ich find die Idee gut und war natürlich einverstanden, als Fotografin Karin Dietzel mir von dem Konzept erzählt hat. Wobei ich ehrlich sagen muss: Ganz so als wenn die Fotografin nicht dabei wäre, war der Tag dann auch nicht. 😉 Aber eins nach dem anderen:

Der Tag mit Fotografin Karin Dietzel

Ich hatte mit Fotografin Karin Dietzel schon hier und da ein bisschen Kontakt. Sie wohnt gar nicht weit weg von mir. Aber getroffen hatten wir uns bis zum Tag des Shootings noch nicht. Ich hatte deshalb erst ein bisschen Sorge, denn wie sollte eine Frau, die uns praktisch gar nicht kennt, dokumentieren? Zu Hause? Das ist schon wirklich privat eigentlich. Aber was solls. Man muss sich mal auf Sachen einlassen, um sie wirklich kennenzulernen. Und tatsächlich war es binnen Minuten völlig normal und gar nicht mehr komisch.

Bevor Karin zu uns nach Hause kam, haben wir telefoniert und sie sagte mir ich bräuchte vorher nicht aufzuräumen und wir sollten einfach alles machen wie immer. Na gut. Äh. Ein bisschen aufgeräumt hatte ich vorher schon. ;-D Als die Fotografin da war, haben die Kinder gespielt und weil der Wäschekorb grad so rumstand hab ich die Sachen weggeräumt. Das trifft tatsächlich unseren Alltag recht gut. Ich mach den Haushalt meistens irgendwie nebenbei. Normalerweise wäre ich dann an den Computer gegangen und die Kinder hätten sich die nächsten Stunden irgendwie miteinander beschäftigt.

So läuft der Samstag bei uns in der Regel. Und auch wenn das natürlich auch Alltag ist: Ein bisschen raffen wollten wir es schon, denn auch wenn die Fotografin ein paar Stunden Zeit hat – Florentine und Till sind sehr ausdauernd und lassen sich manchmal über Stunden nicht blicken. Karin hat dann Florentine gefragt, was sie normalerweise heute machen würde. Ihre Antwort hat mich etwas überrascht: „Ich würde irgendwo spielen wo die Mama mich nicht sieht, weil ich noch Hausaufgaben aufhab und wenn meine Mama mich entdeckt, dann fragt sie mich, ob ich die Aufgaben schon gemacht hab und dann muss ich nein sagen und das nervt uns dann beide,“ sprachs und grinste.

Weil an diesem Tag also verstecken sinnlos und die Lust auf Hausaufgaben winzig war, haben wir dann doch was anderes gemacht, als wir eigentlich an dem Tag gemacht hätten. Ich weiß, dass den Kindern backen Spaß macht, also haben wir gebacken. Florentine wollte ihren Kuchen unbedingt allein machen und Till wollte Schokomuffins. Na in Herrgotts Namen, dann gibts eben beides. Kleines Chaos in der Küche, Florentine hat Eiweißpulver statt Mehl benutzt, weil sie sich natürlich nicht helfen lassen wollte und Till hat eigentlich gar nicht richtig mitgebacken, sondern gequatscht und gequatscht und gequatscht. Und Karin hat fotografiert. So wie es wirklich ist. Nicht nach Plan und perfekt inszeniert, sondern einfach genau unser Leben. Neben dem „anstrengenden“ Backen, wollten die Kinder kämpfen. Wir haben dafür ein eigenes Trainingszimmer und tatsächlich trainieren und kämpfen und toben wir viel dort. Karin hat die zauberhaftesten, wildesten und schönsten Momente eingefangen.

Warum den Alltag als Familie fotografieren?

Später, wenn die Kinder größer sind, vielleicht sogar erwachsen, dann werden sie sich hoffentlich gern an ihre Kindheit erinnern. Sie werden kleine Erinnerungsfetzen haben und an Gefühle, Situationen, Erlebnisse oder was auch immer bestimmt erinnern. Die Fotos werden dann eine kleine Stütze sein. Ich hoffe wir werden sie uns zusammen anschauen und zusammen drüber lachen und uns dran erinnern, was da manchmal aneinander anstrengend oder wunderbar war. Dokumentarische Familienfotografie hilft dabei Erinnerungen zu konservieren.

Zur Homepage von Karin Dietzel kommst Du über diesen Link: Karin Dietzel dokumentarische Familienfotografie

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