Ostern – ein schönes Familienfest. Eier suchen, Schokolade essen, Palmkätzchen aufstellen. Aber wozu das alles? Irgendwas mit Jesus ist die Ursache für Ostern – das ist vielen klar. Hier sind noch 10 Dinge, die schon Kinder über Ostern wissen sollen und können:
1. Bunte Eier zeigen, dass die Fastenzeit vorbei ist
Während der Fastenzeit haben die Menschen früher auf viele Lebensmittel verzichtet: Darunter auch auf Eier. Aber natürlich haben die Hühner weiterhin Eier gelegt. Diese wurden aufgehoben. Damit man weiß wie alt welches Ei schon ist, wurden sie in verschiedenen Farben eingefärbt.
Einige Quellen gehen auch davon aus, dass zu Beginn die Eier rot gefärbt wurden, um an das Blut zu erinnern, das Jesus für die Menschen vergossen hat. An Ostern gab es dann jede Menge Eier. Die konnte man verstecken und sich daraus einen Spaß machen oder auch als Naturalzins an den Grundherren abgeben.
Eier sind aus vielen Gründen ein tolles Symbol. Ostern steht auch für Frühling und neues Leben. Und da passen bald schlüpfende Küken im Ei natürlich super dazu.
Fun fact: Das größte Schokoladenei haben Konditoren in Argentinien hergestellt. Es wog 7,5 Tonnen! Wie man da wohl abbeißen konnte?
2. Nie essen und kaufen die Deutschen mehr Schokolade als zu Ostern.
1,1 kg Schokolade werden in jedem Haushalt zu Ostern verbracht. Das ist sogar mehr als an Weihnachten. Warum? Vermutlich weil die Weihnachtszeit länger dauert. Da verteilt es sich besser.
3. Lämmer – also kleine Schafe – sind zu Ostern eigentlich wichtiger als Hasen
Jesus wird als Lamm Gottes bezeichnet. Das hat den Grund, dass früher – auch schon lange bevor Jesus lebte – Lämmer geopfert wurden. Man glaubte, dass man Gott so milde stimmen konnte. Deshalb hat der Hohepriester den schönsten jungen Bock ausgewählt und als „Sündenbock“ getötet. So meinte man die eigenen Süden der Menschen würden vergeben. So ein Opfer wurde regelmäßig gemacht. Jesus wird auch als Opfer gesehen. Er hat sich freiwillig töten lassen, damit die Menschen für immer von ihrer Schuld befreit sind. Deshalb sind Opfer seither auch nicht mehr notwendig. Jesus ist somit das Opferlamm für alle Zeit. Heute werden keine Lämmer mehr geopfert. Wir erinnern durch einen Kuchen in Form eines Lammes oder andere Lamm-Symbole aber an diese wichtige Geschichte.
4. Hasen gehören zum Frühling und sind daher auch an Ostern willkommen
Hasen freuen sich wie wir alle, dass der Winter endlich vorbei ist und der Frühling kommt. Deshalb sind sie jetzt besonders viel in der Natur anzutreffen. Außerdem sind Hasen ja bekanntlich sehr fruchtbar und stehen damit besonders gut für neues Leben. Damit ist die Karriere des Hasen als Wahrzeichen für das Osterfest quasi gesetzt. Vor dem Osterhasen hat früher in vielen Regionen der Osterfuchs die Eier gebracht. Dazu gibt es Quellen bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Und heute ist der Osterhase in der Regel ein Kaninchen. Schokoladenhasen sind eher Kaninchen nachempfunden als Hasen. Vermutlich weil sie viel niedlicher sind.
5. Ostern dauert mehrere Tage – Eier suchen findet traditionell Sonntag oder Montag statt.
Die Osterfeiertage beginnen eigentlich schon am Gründonnerstag. Am Abend dieses Tages hat Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmal gefeiert. Am Karfreitag ist Jesus gestorben – da wird in vielen Familien gefastet – also zum Beispiel kein Fleisch gegessen. Es ist ein „stiller Feiertag“. Das heißt, dass keine lauten Feste gefeiert werden dürfen. Karfreitag erinnern wir uns daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, der Karsamstag steht im Zeichen des Wartens. Und am Morgen des Ostersonntags wird mit Osterfeuern und Osterkerzen die Auferstehung Jesu symbolisiert. Ab da werden traditionell auch die Eier gesucht.
Es heißt Jesus sei „am dritten Tage auferstanden“. Die Juden haben einst so gezählt, dass der betreffen de Tag der erste Tag war. Also Freitag der erste, Samstag der zweite und Sonntag der dritte Tag ist. Wenn wir heute sagen etwas ist drei Tage später passiert, dann zählt der Freitag noch nicht als erster Tag. Wir wissen also nicht genau, ob jetzt Sonntag oder Montag gefeiert werden sollte. Egal: Wir nehmen beide Tage.
6. Mit Herrgottbscheißerla die Fastenzeit umgehen
Bis Ostersonntag fallen die Feiertage in die Fastenzeit. Es gibt eine Legende vonach die Mönche im Kloster Maulbronn zu Zeiten des 30-jährigen Krieges eine Speise, die noch heute „Herrgottsbscheißerla“ heißt. Die Mönche wollten nicht auf Fleisch verzichten und hackten es daher ganz klein, vermischten es mit Spinat und wickelten es in Teigtaschen. Geboren war die erste Maultasche. Weil man das Fleisch von außen nicht sieht, kann das Fleisch trotz Fastenzeit nicht schaden. Ein Trick, der sich bis heute in vielen Familien gehalten hat.
7. Palmkätzchen gehören zwar für viele zu Ostern dazu – wir sollten sie aber nicht abpfücken
Am Sonntag vor Ostern ist Jesus auf einem Esel in Jerusalem eingeritten. Damit der Esel nicht die staubige Straße betreten muss, legten die Menschen Palmwedel vor ihm nieder, um Jesus Willkommen zu heißen. Nachdem es bei uns keine Palmen gibt, entschied man sich dazu Palmkätzchen – eigentlich Weidenkätzchen – aufzustellen um an den Palmsonntag zu erinnern. Allerdings sind Palmkätzchen die erste Nahrung für die Bienen. Daher sollten wir sie lieber in der Natur lassen.
8. Die Ostergeschichte nochmal in kurzen Worten zusammengefasst:
Am Gründonnerstag kam Jesus mit seinen Jüngern zusammen um das Abendmahl zu feiern. Sie aßen Brot und tranken Wein. An diesem Abend verabschiedete er sich von seinen Jüngern, denn er wusste schon was am nächsten Tag geschehen würde. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages kamen die Römer und verhafteten Jesus. Einige Juden hatten sie gegen Jesus aufgestachelt. Noch am gleichen Tag wurde Jesus zum Tod verurteilt. Unterstützt von der gleichen Menschenmenge, die ihm Tage zuvor noch zugejubelt hatte. Die Juden waren sich damals nicht einig, ob Jesus nun Gottes Sohn sein könnte.
Jesus wurde gezwungen ein schweres Holzkreuz auf den Berg zu schleppen und er bekam eine Krone aus Dornen auf den Kopf gesetzt. Mit dieser Krone wurde er verspottet, denn im Volk war er eigentlich als „König der Juden“ bekannt gewesen. Nachdem Jesus ans Kreuz genagelt und dort gestorben war, nahmen ihn Freunde ab und legten seinen Leichnam eingewickelt in Tücher in einer Höhle ab. Ein schwerer Stein wurde vor den Eingang gerollt.
Am Ostersonntag, am dritten Tage, fanden die Frauen das Grab leer vor. Der tonnenschwere Stein war weggerollt. Ein Engel erschien ihnen und der sagte: Jesus ist auferstanden und hat die Sünden aller Menschen mitgenommen. In den nächsten Tagen und Wochen begegnete Jesus mehreren Jüngern. An Pfingsten ist er in den Himmel aufgestiegen.
9. Kreuzigung ist eine brutale Art der Hinrichtung
Zu Zeiten Jesu war das Kreuzigen durchaus gebräuchlich. Gemeinsam mit Jesus sind noch Andere gekreuzigt worden. Und auch sonst war es eine häufig ausgesprochene Strafe. Der Verurteilte wurde an einen Holzpfahl – manchmal mit Querbalken gebunden oder genagelt. Es kann Tage dauern bis der Verurteilte auf diese Weise stirbt.
10. Das Osterwunder bringt Hoffnung für die Menschen
Die Christen glauben, dass Jesus auferstanden ist. Beleg dafür ist der schwere Stein, den unmöglich ein Mensch vom Grab weggerollt haben kann und der verschwundene Leichnam. In den Wochen nach seinem Tod ist Jesus noch vielen Menschen in geschlossenen Räumen und auf freiem Feld begegnet. Dass Jesus nicht einfach gestorben ist, sondern auferweckt wurde und dass er die Sünden der Menschen für immer vergeben hat – das gilt als das Osterwunder.
11. Ostern ist das älteste christliche Fest
Die Anhänger von Jesus haben nach seinem Tod sofort begonnen regelmäßige Osterfeste zu feiern. Am Anfang sogar jeden Sonntag! Aber natürlich nicht mit Eiern und Hasen so wie wir es heute kennen. Nach gut 300 Jahren wurde Ostern dann nur noch einmal im Jahr gefeiert. Dafür natürlich größer.
12. Jesus war ein Jude
Und auch die Jünger, die ihm folgten und die Ostern weiter feierten waren Juden. Das Christentum hat sich erst ein paar hundert Jahre später entwickelt und sich vom Judentum abgespalten. Der zentrale Unterschied zwischen beiden Religionen ist, dass die heutigen Juden Jesus nicht für den Sohn Gottes halten. Christen schon.
13. Ostern ist jedes Jahr an einem anderen Datum
Das richtet sich nach dem ersten Frühlingsvollmond. Die Bibel erzählt davon, dass Jesus während des jüdischen Pessach-Festes getötet wurde. Also ist Ostern genau zur gleichen Zeit. Auch heute noch. Die Osterzeit dauert übrigens 50 Tage. Nämlich bis Pfingsten.
Buchempfehlung Ostern:
Eine schöne Lerngeschichte zu Ostern zum Vorlesen für Kinder und viele weitere Abenteuer findest Du übrigens in diesem Buch von Susanne Bohne
Zu Punkt 8 letzter Satz:
Jesus ist vor Pfingsten in den Himmel aufgefahren. Feiertag: Christi Himmelfahrt. An Pfingsten feiern wir, dass der Heilige Geist, den Jesus seinen Jüngern versprochen hatte, zu ihnen kam.
Sonst sehr lehrreich
Herzliche Grüße
Danke Dir für die wertvolle Berichtigung!