Picky eaters deluxe – oder: Die zauberhafte Spargelsuppe

Meine Kinder sind genäschig. Ich sag es mal so frei raus. Neudeutsch heißt das wohl sie sind „picky eaters“. Sie essen also nur bestimmte Sachen. Es geht schneller aufzuzählen was sie essen, als aufzuzählen was sie nicht essen. Vor allem beim Kleinen. Das Blöde ist: Jeder orientiert sich beim anderen und sobald einer von beiden sagt: „Das mag ich nicht“, stimmt der andere gleich ein „ne – ich mag das auch nicht“.

Das hätte es bei uns früher nicht gegeben

Ich weiß, dass sich Menschen denken : „Das hätte es bei uns früher nicht gegeben!“ oder auch „Die sollen froh sein, dass sie überhaupt was bekommen.“ Stimmt. Das hätte es bei uns früher auch nicht gegeben. Uns hat keiner gefragt. Wir haben gegessen was es gab. Manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Begeisterung. Meine Tochter hat das am Anfang auch gemacht. Und dann kam der Bub. Er wusste schon immer selbst ganz genau was ihm schmeckt. Was er nicht mag, verweigert er konsequent. Er hat keinerlei Toleranz was das Essen angeht.

Nun lässt sich trefflich darüber streiten wie man darauf reagiert. Müssen die Kinder probieren? Muss erst Gemüse gegessen werden ehe es Nachtisch gibt? Also bei uns eigentlich nicht. Ich vertraue darauf, dass sie alle wichtigen Nährstoffe bekommen. Ich biete ihnen Verschiedenstes an. Und sie können selbst entscheiden. Und interessanterweise klappt das eigentlich. Es kommt durchaus vor, dass das Kind zum Abendessen eine ganze Schüssel Tomaten mampft. Und sonst nichts…. Der Bub hat beim Essen nämlich eine Besonderheit:

Essen darf sich nicht berühren

Das „Problem“ mit dem Essen ist tatsächlich bei uns eher mein Dreijähriger. Mit seiner Genäschigkeit hat alles angefangen. Er mag es nämlich nicht, wenn Dinge vermischt werden. Nudeln mit Soße: geht gar nicht. Fleisch und Klos: wie furchtbar. Und sogar Kräuter im Quark: wie kann man nur. Das Kind isst also den trocknen Sonntagsbraten und in der Woche drauf die trocknen Klöße. Beides auf einem Teller wäre für ihn unvorstellbar.

Horror: Suppe

Suppe mach ich echt ganz gut. Das muss ich mal lobend erwähnen. Schmeckt jedesmal ein bisschen anders, aber eigentlich ist es immer genießbar. Doch der Bub hasst es. Aus oben genannten Gründen. Suppe ist für ihn offenbar das pure durchgequirlte Grauen. Er hat nämlich mal gesehen, was da alles drin ist und wie es sich im Mixer verbindet. Untrennbar. „Nein! Niemals! Das ess ich nicht“ stellte er klar fest. So hab ich es auch dieser Tage erwartet. Ich habe Spargelsuppe gekocht. Eine unserer Lieblingssuppen – also meines Mannes und meiner Lieblingssuppen. Für die Kinder hab ich vorsorglich schon Maiskolben vorbereitet. Das essen sie eigentlich beide gern. Als ich sie zum Essen rief, kam auch ein Nachbarskind ins Haus. Bei ihr gäbe es abends nur normales Abendbrot – darauf hätte sie heute keine Lust. Sie fragte, ob sie bei uns essen könne und was es denn gäbe. „Spargelsuppe?! Kenn ich nicht. Nie gehört. Probier ich!“ sagte das Nachbarskind.

Picky eating deluxe

Ich versuche das Essverhalten meiner Kinder möglichst wenig zu kommentieren und so fragte ich, nachdem das Nachbarskind ihre Suppe auf dem Teller hatte, wer noch Suppe möchte. Und wie aus einem Mund riefen meine Kinder: „Ich!“. Ich gab ihnen die Suppe, sie kosteten und wollten sofort mehr. Die Maiskolben blieben links liegen. Das ist ein paar Tage her. Seither habe ich gefühlt 100 Liter Spargelsuppe gekocht. Denn es bleibt offenbar bei picky eating. Es gibt nichts anderes mehr. Sie wollen mehr. Immer immer mehr. Macht ja nix. Ich mag Spargelsuppe und sie zu kochen geht ratzfatz. Es gab schon schlimmere Ess-Vorlieben in diesem Haus.

Rezept für die Kinder-yummie-Spargelsuppe

  • Zwei Hand voll Spargel
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 100 ml Sahne
  • 200g Creme Fráiche
  • Gemüsebrühe
  • Muskatnuss

Und so geht´s:

Wenn Du einen guten Mixer hast so wie ich, dann brauchst Du den Spargel eigentlich nicht zu schälen. Sicherer ist es aber die Schale vor dem Kochen abzumachen.

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Den Spargel etwas zerkleinern und mit der Butter anschwitzen. Mit dem Mehl zusammen kurz rühren. Danach mit Gemüsebrühe und Sahne bedecken. Deckel drauf und köcheln lassen.

Wenn der Spargel weich geworden ist, das sollte nach 10 bis 15 Minuten der Fall sein, kannst Du alles in den Mixer füllen oder es mit dem Pürierstab zerkleinern. Wenn Du die Schale am Spargel gelassen hast, dann lass es ruhig länger mixen, sonst bleiben Fäden zurück. Dann noch Würzen und Creme Fráiche unterrühren – Fertig.

Was ist denn das Lieblingsessen Deiner Kinder? Oder essen sie eigentlich alles was Du ihnen hinstellst?

1 Gedanke zu „Picky eaters deluxe – oder: Die zauberhafte Spargelsuppe“

  1. Meine Kleine ist knapp 11 Monate und jetzt schon gnerschig. Z.B.Banane – mag ich nicht. Und viel schlimmer: Brei…igitt, bleib mir weg damit (manchmal geht mit viel Glück 4 Löffel Obstbrei). Deshalb stille ich nach wie vor, weil genügend isst sie nicht um satt zu werden.

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