Insektenstiche bei Kindern erkennen, behandeln und vorbeugen

Der Sommer bedeutet Spaß mit Sonnenschein, Ferien und Eis. Leider ist nicht alles angenehm. Insektenstiche können zum Beispiel die Freude schmälern. Insekten tauchen ab April in Massen auf und sorgen mit Bissen und Stichen für Tränen und Unwohlsein, bevorzugt bei Kindern. Manche Krabbeltiere sind sogar das ganze Jahr aktiv. Welche Insekten Deiner Familie das Leben schwer machen und wie Du Stiche behandelst, erfährst Du hier. Außerdem erhältst Du Tipps zum Vorbeugen, etwa wie Du Dein Zuhause richtig schützt.

Welche Insekten zustechen und beißen

Es gibt unzählige Insektenarten, allein in Deutschland sind es rund 33.000 verschiedene Arten. Die meisten sind harmlos und sogar nützlich. Doch ein paar von ihnen haben es auf Menschenblut abgesehen oder verteidigen sich mit ihrem Stachel:

  • Mücken
  • Bremsen
  • Flöhe
  • Läuse
  • Bettwanzen
  • Zecken
  • Fliegen
  • Ameisen
  • Bienen
  • Hummeln
  • Wespen
  • Hornissen

Die ersten sieben Insekten auf der Liste greifen gezielt an, um sich von Blut zu ernähren. Jedes verfolgt dabei eine eigene Strategie. Mücken kommen beispielsweise nachts. Flöhe leben in Fell oder Nestern von (Haus-)Tieren und gehen manchmal auch auf uns über. Zecken sind schon ab wenigen Grad aktiv und lauern im hohen Gras. Die fünf letztgenannten Insekten stechen oder beißen zur Verteidigung. Ameisen können aber auch anders: Die Pharaoameise ist sehr eigenwillig und macht sich ebenfalls über Menschen her, bevorzugt über Babys und Verwundete.

So erkennst Du das Insekt hinter dem Stich/Biss

  • Mückenstich: starkes Jucken, leichte Rötung, Schwellung mit gut sichtbarer Einstichstelle, teilweise heftige Reaktion
  • Bremsenstich: schmerzt während des Stechens, anschließend mittelstarke bis starke Rötung, Schwellung, Schmerzen und Juckreiz
  • Ameisenbiss: schmerzt sofort sehr stark, häufig zahlreiche Bisse am ganzen Körper
  • Flohbiss: meist mehrere Stiche nah beieinander, leicht blutend, später stark juckende Quaddeln oder Papeln
  • Läusebiss: tritt an behaarten Stellen auf, ist gerötet und juckt, Läuse und Eier sind leicht erkennbar
  • Bettwanzenbiss: mehrere Stiche hintereinander, leichte Schwellung, starke Rötung, heftiger Juckreiz
  • Zeckenbiss: die Zecke kann noch in der Haut stecken, nach einigen Stunden oder Tagen treten Juckreiz und Rötung auf, Stelle meist an Leisten, Kniebeugen, Brust, Bauch
  • Fliegenstich: starke Schmerzen, Juckreiz, Rötung, selten heftige allergische Reaktion
  • Bienenstich: Stechapparat/Stachel steckt noch in der Haut, starke Schwellung, leichte Rötung, Schmerz, bei Allergikern lebensbedrohlicher Schock möglich
  • Hummelstich: der Gestochene weiß oft, dass er/sie von einer Hummel gestochen wurde, da diese sich vor und während des Stichs deutlich bemerkbar macht, schmerzend
  • Wespenstich: starke Rötung und Schmerzen, Schwellung und Juckreiz, bei Allergikern lebensbedrohlicher Allergieschock möglich
  • Hornissenstich: wie Wespenstich, meist aber stärkere Reaktion

Krank durch Insektenstiche

Insekten wie Mücken, Flöhe und Bettwanzen können Krankheiten übertragen. Auch in Mitteleuropa sind schwerwiegende Krankheiten wie Borreliose oder FSME möglich. Es versteht sich von selbst, dass wir besondere Vorsicht walten lassen und Stiche/Bisse möglichst verhindern. Tipp: Gegen manche Erreger gibt es Impfungen.

Insektenstiche und -bisse bei Kindern behandeln

Bei einem Bienenstich muss sofort der Stachel raus, bei einem Zeckenbiss die Zecke. Wenn es juckt, sollte man nicht kratzen. Das verschlimmert die Symptome und begünstigt Infektionen. Kühlung lindert Juckreiz. Hausmittel wie Spucke, Heilerde oder Gurkenscheiben können ebenfalls helfen. Auch Apotheken haben passende Mittel.

Bei sehr ungewöhnlichen Symptomen suche besser einen Arzt auf. Wann Du mit dem Kind zum Arzt solltest, kannst Du auch hier nochmal nachlesen. Bei Atemnot, Bewusstlosigkeit, Verwirrtheit oder einem anschwellenden Hals muss ein Notarzt kommen. Ob ein Kind allergisch ist, wissen Eltern meist erst, nachdem es einen ersten Allergieschock erlebt hat. Informiere Dich genau, wie sich ein Allergieschock äußert, um richtig zu reagieren.

Vorbeugung von Insektenstichen

Lerne alles über stechende/beißende Insekten. Wenn Du zum Beispiel weißt, wo Zecken lauern, kannst Du sie leicht meiden. Tragt bei Wanderungen lange Hosen und sucht euch gegenseitig ab, wenn ihr doch mal durch hohes Gras müsst. Gegen Mückenstiche helfen Mückensprays und lange Kleidung. Mit feinmaschigen Insektengittern an Fenstern und Türen kommen sie nicht ins Haus. Sie müssen absolut dicht sein. Kommen trotzdem Mücken hinein, gibt es noch Lücken. Im Bett helfen Moskitonetze.

Wespen lassen sich von Terrassen fernhalten, wenn Du in einer Gartenecke überreife Weintrauben anbietest. Das solltest Du aber ständig machen, damit sich eine Gewöhnung einstellt. Sucht vor dem Toben Rasen und Hof ab, es könnten sich Insektennester in der Erde befinden. Bringe Deinen Kindern bei, ruhig zu bleiben, wenn Wespen um sie herumschwirren. Erkläre, warum das wichtig ist.

Sorge dafür, dass Deine Haustiere keine Flöhe haben und meidet Vogelnester. Läuse sind nicht leicht vorzubeugen. Wenn an der Schule Läuse herum gehen, untersuche Deine Kinder täglich. Bettwanzen sind schwer zu erkennen. Bei Verdacht auf einen Befall lasse gleich einen Schädlingsbekämpfer kommen.

Fazit

Fiese Insekten gehören leider zum Leben dazu. Doch mit Wissen ist es möglich, viele Attacken zu vermeiden. Es ist sinnvoll, ein Erste-Hilfeset für Insektenstiche im Haus zu haben. Es sollte Pflaster und kühlende Gels enthalten. Alternativ klappt es auch mit Eiswürfeln und Coolpacks. Allergiker sollten immer spezielles Zubehör bei sich tragen.

1 Gedanke zu „Insektenstiche bei Kindern erkennen, behandeln und vorbeugen“

  1. Als Soforthilfe / altes Hausmittel kann ich Spitzwegerich empfehlen. Ein bis zwei Blätter waschen und dann kauen und verspeicheln und anschließend auf dem Stich verreiben. Schwellung, Juckreiz und Schmerzen verschwinden normalerweise sehr schnell (ca. 5-30 Minuten). Spitzwegerich findet man auf den meisten Wiesen. Wer das auf Vorrat halten will, kann sich natürlich auch eine Spitzwegerichsalbe aus Johanniskrautöl, Spitzwegerich und Bienenwachs herstellen.

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