In der Schule werden unsere Kinder eine Menge lernen. Damit ihnen das leichter fällt, können wir Eltern einen wichtigen Grundstock legen.
Was sollen Kinder bis zur Einschulung können?
Im Folgenden werden wir dieser Frage nachgehen. Jeweils sind dazu auch Beispiele genannt, wie die Fähigkeiten, die Kindern in der Schule helfen, trainiert werden können. Das Wichtigste, das wir den Kindern zeigen sollten: Lernen macht Spaß. Es ist nicht nur eine doofe Pflicht, sondern Lesen, Rechnen und Nachdenken gehören ganz normal zum Leben. Freude am Lernen ist die beste Voraussetzung. Und das geht zum Beispiel mit diesen Anregungen:
Konzentrationsübungen – Kreativität fördern als Vorbereitung auf die Schule
Sich selbst und andere malen – Vorbereitung zum Schreiben lernen in der Vorschule
Malen ist die Vorstufe zum Schreiben. Logisch. Malen von Personen fördert die Konzentrationsfähigkeit und Vorstellungskraft der Kinder. Das Malen ist immer ein Verschwimmen von Vorstellung und Wirklichkeit. Deshalb gibt es auch nicht „besser“ oder „schlechter“ beim Malen. Jedes Kind malt unterschiedlich. Und Eltern sollten das nicht bewerten. Egal was: Beim Malen wird die Stifthaltung trainiert und das Kind bekommt eine immer bessere Vorstellung von der Welt, weil es sich auf Details konzentriert.
Geschichten erfinden
Die ersten Schritte sind, dass Kinder ihren Tag beschreiben können. Danach können sie auch eigene Geschichten erfinden. In der Regel tun sie das ohnehin dauernd: Beim Spielen mit Puppen, Playmobilfiguren oder in der Kinderküche. Um sich auf die Schule vorzubereiten ist es gut, wenn Kinder lernen, diese Geschichten auch nachzuerzählen. Eltern können sie dazu animieren, indem sie sich diese Geschichten gemeinsam ausdenken.
Eine gute Übung für das Erzählen ist auch das „Über-Gefühle-Reden“. Dazu haben wir mal ein Memory-Spiel erstellt. Hier kannst Du es Dir kostenlos ausdrucken.
Bücher anschauen
Lesen macht Spaß. Es ist nicht nur dazu da, Kompetenzen zu vermitteln, sondern in erster Linie ist lesen einfach schön. Es ist entspannend, aufregend oder gemütlich – je nach Buch und Laune. Lesen ist nicht nur Pflicht, sondern es hat einen echten Mehrwert und ist ein Genuss. Das können Kinder nicht früh genug erfahren.
Eltern können ihrem Kind das positive Lesegefühl vermitteln, indem sie eine schöne Vorleseatmosphäre schaffen. Wie die Buchstaben und Zeilen in einem Buch angeordnet sind können Kinder perfekt zum Beispiel in den Büchern dieser Reihe erfahren. Dabei sind Schrift und Bilder vermischt, sodass die Kinder quasi „Mit-Leser“ sind.
Hier gibt´s Pony,Bär und Apfelbaum zu kaufen (Affiliate)
Lernen im Alltag
Zähne putzen
Zähne putzen unterstützt nicht nur die Mundhygiene. Kinder verbessern beim Putzen auch ganz nebenbei ihr räumliches Vorstellungsvermögen und ihre Motorik. Bis zur ersten Klasse sollten Eltern dennoch zusätzlich nachputzen.
sich selbst an- und ausziehen
Damit das Kind nicht am ersten Schultag hilflos dasteht und um Hilfe bitten muss, ist es wichtig, dass es seine Jacke und Schuhe selbstständig anziehen kann. Die meisten Kinder lieben es , wenn sie etwas selbst tun dürfen. Eltern können das Kind bereits im Kindergarten oder zu Hause positiv bestärken, damit es die notwendigen Fähigkeiten erlangt. Schuhe binden schult die Motorik und das räumliche Denkvermögen. Selbständigkeit pusht das Selbstbewusstsein.
Lernen durch Bewegung
Gleichgewicht halten
Kästchenhüpfen haben wir damals als Kinder schon gerne gespielt. Dabei werden Kästchen und Zahlen mit Kreide auf den Boden gemalt. Die Kinder gehen dabei spielerisch mit Zahlen um und üben gleichzeitig das Hüpfen auf einem Bein.
Fahrrad fahren
Bewegung tut Kindern gut und ist ein guter und wichtiger Ausgleich. Beim Fahrrad fahren werden Koordination und Konzentration gefördert. Fahren zu lernen ist nicht ganz einfach. Doch Kinder spüren dabei unmittelbar wie viel es nützt etwas zu üben.
Fangen und werfen
Beim Ballspielen wird die Hand-Auge-Koordination trainiert. Das lässt sich ganz spielerisch üben. Auch da geht es nicht um klare Lernerfolge, sondern einfach darum, Routine zu erlangen und Spaß daran zu haben.
Spiele zur Vorbereitung auf die Schule – Lernspiele und mehr
Mengen erkennen – Zahlen lernen in der Vorschule
Spiele sind für Kinder nicht bloß ein Zeitvertreib, sondern sie lernen dabei unfassbar viel. Bis sie in die Schule kommen, sollten sie kleine Mengen erkennen können. Um das zu üben sind Würfel ideal. Je mehr Übung Kinder darin haben, desto schneller können sie erkennen, welche Zahl ein Würfel zeigt. Sie lernen so ganz natürlich mit Zahlen umzugehen und müssen nicht mehr die Augen auf dem Würfel und die Punkte auf dem Spielbrett zählen, sondern erkennen sie.
Würfelspiele hat jeder zu Hause. Dieses hier lieben wir besonders, weil nicht nur Glück über den Ausgang entscheidet. Außerdem lernt das Kind bei diesem Spiel auch nebenbei das Addieren im kleinen Zahlenraum. Und es ist nicht so vordergründig ein Lernspiel, sondern macht einfach Spaß (auch den Erwachsenen!):
hier kannst Du Dir Sagaland bestellen, wenn Du magst (Affiliate)
Zählen, addieren und subtrahieren kann man auch in den Alltag ganz toll einbauen. Wer kriegt wie viele Gummibärchen? Und wie viele müssen wir von mir wegnehmen und bei Dir dazutun? Das müssen Kinder natürlich noch nicht ausrechnen können, aber damit herumexperimentieren macht Spaß.
Ein ganz tolles und leider ziemlich in Vergessenheit geratenes Spielzeug sind Murmeln. Die kann man sortieren, verteilen und im Gras zu Formen legen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Laute hören und Silben klatschen – Schreibübungen Vorschule
Richtig Lesen und Schreiben lernen braucht es in der Vorschule nicht. Im Gegenteil. Dafür ist die Schule da und der Vorsprung vor den anderen macht keinen Sinn. Was man aber machen kann, wenn Kinder schon viel Lust aufs Schreiben und Lesen haben, ist die Welt der Buchstaben und Wörter erkunden.
Wie viele Silben hat ein Wort? Das lässt sich schön zusammen klatschen. Ma-ma – zwei Klatscher. Pa-pa-gei – drei Klatscher. Unterwegs und zu Hause – das Spiel macht Spaß. Etwas schwieriger ist da schon das Erkennen von Buchstaben. Welche Wörter fangen mit A an? Und welche mit F? In welchem Wort ist ein O? Am Anfang ist das recht schwierig, aber beim gemeinsamen Entdecken lernt das Kind genau hinzuhören. Wer Lust hat, kann sein Kind auch mit einem Buch unterstützen. Wir haben unter anderem dieses hier:
Mein Vorschulwörterbuch: Die Reise durch das Abc-Universum (Affiliate)
Der Klassiker: MiniLük
Manche Kinder spielen das wirklich gerne. Manche nicht – aber das ist ja bei jedem Spiel so. Wenn man das System mal verstanden hat – und das geht in der Regel schnell – dann kann das Kind fast alle Aufgaben alleine lösen. Es gibt verschiedene Bücher für den Grundbaukasten. Das Kontrollgerät, das ich hier verlinkt habe wird immer gebraucht, die Hefte dazu gibt es für Mathe, Lesen, logisches Denken und vieles mehr.
Du kannst Dir ein MiniLük direkt über diesen Link bestellen. (Affiliate)
Soft skills
Neben Fähigkeiten, die Kinder benötigen um gut lernen zu können, braucht es auch Fähigkeiten, die den Kindern helfen im Schulalltag zurecht zu kommen. Diese Fähigkeiten – so bemängeln einige der Lehrerinnen mit denen ich gesprochen habe – gehen immer mehr Kindern ab. Dabei können wir sie leicht trainieren:
Wie gehe ich unbekannten Situationen um?
In der Schule sind Kinder, im Gegensatz zum Kindergarten, oft auf sich alleine gestellt. Es kann passieren, dass sie plötzlich alleine in der Aula stehen oder plötzlich nach der Schule nicht mehr wissen wohin. Vielleicht kommt eine bis dahin unbekannte Lehrerin auf sie zu oder ein fremder Vater spricht das Kind an. Kinder sollten da konkret wissen, wie sie mit dieser Situation umgehen. Das lässt sich vorher üben. Den eigenen Namen, den Namen der Schule, die eigene Adresse und auch Mamas oder Papas Telefonnummer sollten die Kinder deshalb können. Genauso wie es wichtig ist, dass sie wissen mit wem sie mitgehen dürfen und unter welchen Bedingungen.
Warten
Eine Klasse besteht aus ziemlich vielen Kindern, aber nur einer Lehrkraft. Mehrere Lehrerinnen, mit denen ich gesprochen habe, beklagen sich über immer häufiger dazwischen quatschende Kinder. Ich finde es deshalb nachvollziehbar, dass sie fordern: Kinder müssen warten können bis sie dran sind. Gespräche unterbrechen oder einfach dazwischenrufen ist unfair und respektlos. Gut, wenn Kinder dafür schon vor der Schule sensibilisiert wurden. Wie genau das geht, müssen Eltern jeweils für sich selbst entscheiden. Die Erziehungskonzepte gehen da ja sehr weit auseinander. Und das wäre mal ein eigener Artikel. Aber wichtig find ich schon den Kindern vorab zu vermitteln: Die Lehrerin oder der Lehrer geben den Ton an.
Fazit:
Eine konkrete Liste an Dingen, die Kinder vor dem Schuleintritt können sollen, macht wenig Sinn. Wenn Kinder Spaß daran haben, Neues zu entdecken und es gewohnt sind damit umzugehen, dass sie etwas noch nicht können, es aber lernen können, dann ist das Wichtigste geschafft und der Grundstein gelegt. Und dann starten wir hoffentlich entspannt in die erste Klasse. Ohne übermäßig Druck, konzentriert, aber ohne Angst vor dem „Ernst des Lebens“.
Dieser Artikel könnte Dir auch gefallen:
Aufklärung im Kindergartenalter
Das ist schön, wenn die Kinder älter werden
Merk Dir diesen Artikel doch noch auf Pinterest. Klick dazu einfach aufs Bild.
Gibt es hierzu ein Buch? Ich habe immer gerne etwas zum Blättern.
Liebe Grüße
M. Schöbel
EIn paar Übungsbücher habe ich im Text ja verlinkt. Ein Ratgeberbuch habe ich nicht dazu.