Weniger genervt an den Feiertagen: So vermeidet man Streit in der Familie

Die Erwartungen sind groß. Weihnachten soll besinnlich, fröhlich und vor allem harmonisch verlaufen. Die Wahrheit sieht anders aus: Auf Polizeistationen und in Redaktionen wird Weihnachten nicht selten statt „Fest der Liebe“ , „Fest der Hiebe“ genannt. Denn nie im Jahr gibt es so viele Fälle häuslicher Gewalt. Natürlich muss es nicht so weit kommen. Auch ohne häusliche Gewalt gibt es aber mehr Streits als sonst. Obwohl doch alles so nett sein sollte. Aber wir können uns vorbereiten. Diese Strategien für weniger Streitigkeiten an den Feiertagen hab ich für Dich zusammengetragen:

1. Weniger Erwartungen

Alle freuen sich auf die Ferien und die Feiertage. Endlich soll der Stress von uns abfallen und außerdem soll überhaupt alles perfekt werden. Meine persönliche Strategie: Weniger erwarten. Mehr freuen. Beispiel Geschenke: Ich glaube jedes Jahr ganz fest, ich bekomme gar nichts. Ganz ehrlich. Wenn ich doch was bekomme, dann freu ich mich wie ein Schneekönig. Würde ich den roten Pulli erwarten und bekäme den schwarzen, wäre ich enttäuscht. So einfach ist das. Und das gilt auch für das restliche Fest. Es läuft eh nicht so perfekt, wie wir es uns in unserer Vorstellung ausmalen. Na und? Wir führen alle kein Leben wie im Bilderbuch. Damit Weihnachten richtig schön wird, schraubt man also am besten seine Erwartungen runter. Weniger Bilderbuch, mehr Individualität. Wie das geht?:

2. Schaffbare Ziele stecken

 

Natürlich wäre es perfekt, so wie wir es aus dem Fernsehen kennen: Mit einer reich verzierten Tafel, mit einem glitzernden Weihnachtsbaum, mit lachenden Gesichtern. Aber hast Du schon mal um die Ecke geschaut? Da sind auch noch fünf Butler und ein Hausmädchen, die wir leider alle nicht haben. Im echten Leben mein ich. Und im echten leben sind wir nun mal auch alle keine Schauspieler. Ich muss also Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen. Wann will ich was machen? Was ist wem wichtig? Wie können wir das zusammenbringen? Denn ja. Auch das ist ein wichtiger Punkt:

3. miteinander reden!

Und zwar vorher: Was wünscht Du Dir an den Feiertagen? Was möchtest Du gerne in den Ferien machen? Was ist Dir am Heiligen Abend wichtig? Welche Rituale und Traditionen wollen wir pflegen? Schon unter den Eltern herrscht dazu oft Uneinigkeit. Jeder hat so seine eigene Vorstellung. Meistens finden die Mamas, dass die Papas zu wenig helfen und vielen Papas ist früher oder später langweilig. Oder aber sie wollen lieber selbst mit der Eisenbahn spielen als schon wieder für die nächsten Gäste aufzuräumen. Wer will wann was? Wenn man das vorher klärt, erspart man sich einiges an Streit. Ich sprech da aus Erfahrung.

4.Vorbereitet sein

72 Stunden am Stück zusammen. Das haben Familien sonst sehr selten. An den Weihnachtstagen ist das aber oft Realität. Das ist natürlich wunderbar und auch irgendwie für viele der Sinn der Sache, trotzdem birgt so ein geballtes Aufeinandersitzen auch so seinen Sprengstoff. Da ist es schön, wenn man die Zeit zusammen bewusst wahrnimmt. Und einfach vorbereitet ist. Mit kleinen Spiel- und Bastelideen oder mit einem Ausflug. Ein paar Ideen in der Schublade zu haben ist nie verkehrt, falls die Kinder doch mal kurz Pause von ihren Weihnachtsgeschenken brauchen.

5. Was nicht geht, wird verschoben

Abschalten auf Knopfdruck – das ist gar nicht einfach. Wir Eltern erhoffen uns von den Weihnachtstagen oft etwas Entspannung. Und dann sitzt man da und die Entspannung tritt einfach nicht ein. Und dann wollten wir ja noch die Paten besuchen und Tante Irene. Die Weihnachtstage sind so vollgestopft mit Terminen und auch mit dem Vorhaben sich zu entspannen. Beides ist naturgemäß nicht drin. Irgendetwas muss verschoben werden. Der Großonkel freut sich auch in den Tagen nach Weihnachten über einen Besuch und auch mit den Paten macht eine Schlittenrunde Anfang Januar vielleicht noch mehr Spaß als ein reingequetschter Besuch…. Mut zur Lücke – und Mut zum Verschieben. Und zur echten Entspannung ist in den nächsten Tagen und Wochen vielleicht auch eher mal Zeit.

Einen Beitrag um weniger genervt zu erziehen, findest Du hier

Und wie ein nachhaltiges Weihnachten aussieht – das kannst Du hier nachlesen

In diesem Sinne: friedliche Festtage;-)

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