Nachhaltig wohnen und leben: Das sollten Sie beachten!

Nachhaltigkeit steht in den meisten Bereichen des Lebens hoch im Kurs. Das gilt nicht nur für die Gesellschaft, sondern jeder einzelne kann viel tun. Beim Essen, beim Spielzeug, bei Festen und in vielen anderen Lebensbereichen können wir alle die Umwelt schützen. Und auch bei der Wohnungseinrichtung ist viel Potential für Nachhaltigkeit möglich. Doch wie geht das: nachhaltig wohnen und leben?

Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend

Nachhaltigkeit ist mehr als ein bloßer Trend. Die eigene Wohnung nachhaltig zu gestalten, bedeutet nicht, einem kurzlebigen Modegeschmack zu folgen. Es ist vielmehr eine Weichenstellung für die Zukunft. Die Entscheidung für Nachhaltigkeit bedeutet, den eigenen Lebensstil zu verändern, auf zukünftige Entwicklungen einzuwirken und über den Moment hinauszudenken.

Aber: Kann es überhaupt gelingen, eine nachhaltige Einrichtung zusammenzustellen? Wie gehen wir mit dem Spannungsfeld um: Streben nach Nachhaltigkeit und gleichzeitig veränderliche Mode? Die wenigsten Menschen können es sich leisten ihre Wohnungseinrichtung regelmäßig zu wechseln. 😉 Also: Wie unterscheidet sich eine nachhaltige Wohnungseinrichtung von einer gewöhnlichen?

Umweltfreundlich und langlebig: Wie sieht eine nachhaltige Wohnung aus?

Hinsichtlich der Nachhaltigkeit einer Wohnungseinrichtung kommt es nicht ausschließlich darauf an, dass Möbel nicht nach kurzer Zeit weggeworfen oder ausgetauscht werden. Seine Wohnung nachhaltig einzurichten bedeutet, das Mobiliar nach bestimmten Kriterien auszuwählen und weitere zentrale Aspekte zu beachten.

Nachhaltige Einrichtungsgegenstände zeichnen sich vor allem durch folgende Aspekte aus:

  • Langlebigkeit: Je länger die Lebenserwartung eines Möbelstücks, desto nachhaltiger ist es – und zwar in ökologischer und in finanzieller Hinsicht. Wer in fünfzig Jahren zehn Spanholztische verbraucht, muss zehnmal Benzin verbrauchen, zehnmal ins Portmonee greifen und unterstützt eine Wegwerfwirtschaft. Der Massivholztisch schneidet auf lange Sicht besser ab – Qualität ist nachhaltig.
  • Material: Irgendwann werden Möbel entsorgt. Recyclebare oder anderweitig verarbeitbare Materialien sind hier von Vorteil, da aus ihnen kein dauerhaft einzulagernder Müll entsteht: Holz ist Plastik aus diesem Grund überlegen.
  • Produktionsprozess: Die Natürlichkeit der verwendeten Materialien ist ebenfalls ein Pluspunkt. Je stärker verarbeitet das Material ist, desto größer ist in der Regel der Energie- und Ressourcenverbrauch im Rahmen der Produktion. Auch die Arbeitsbedingungen, unter denen produziert wird, sind von Bedeutung: Ausbeutung ist nicht nachhaltig – sie verbraucht Menschen.
  • Transportwege: Woher Möbel stammen, ist ebenfalls wichtig. Je weiter die Transportwege sind, desto umweltschädlicher ist aufgrund des Schadstoffausstoßes der Erwerb.

Vom Bett bis zum Stuhl: Holzmöbel als nachhaltige Lösung

Holzmöbel sind derzeit eine der nachhaltigsten Lösungen in der Wohnungseinrichtung. Sind sie aus Massivholz und ohne Einsatz von Schadstoffen gefertigt, bieten sie eine ausgezeichnete Möglichkeit, die eigene Wohnung aufzuwerten, ohne Klima und Umwelt zu schaden. Das Angebot an derartigen Möbeln wächst stark. Heute gibt es etwa individuelle Massivholzbetten zum Beispiel bei Möbel-Eins und viel mehr bis hin zur weitgehend aus Massivholz gefertigten Einbauküche.

Das Beispiel zeigt, dass sich beinahe alle Einrichtungsstücke in der eigenen Wohnung aus Holz oder anderen nachwachsenden Rohstoffen fertigen lassen. Neben Holzmöbeln werden auch Pappmöbel in letzter Zeit beliebter. Aus diesem erstaunlich belastbaren Material werden in der Regel Hocker oder Stühle gefertigt. Gegenüber Plastik- oder Metallmöbeln haben die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz gefertigten Stücke den Vorteil, die endlichen Ressourcen der Erde nicht zu verbrauchen. Holz- oder Pappmöbel stellen anders als Plastik nach ihrer Abnutzung keine Umweltbelastung dar, sondern werden auf diverse Weisen weiterverarbeitet oder dem Biozyklus zugeführt.

Öko-Label als Orientierungspunkte

Orientierung hinsichtlich der Produktionsbedingungen und Inhaltsstoffe einzelner Möbelstücke bieten Öko-Label und Auflistungen von Inhaltsstoffen. Insgesamt ist es im Bereich der Wohnungseinrichtung dennoch deutlich schwerer, zwischen nachhaltigen und weniger nachhaltigen Produkten zu unterscheiden als im Supermarkt. Klare Angaben zu verwendeten Stoffen und andere zentrale Informationen sind bei Möbeln anders als im Lebensmittelbereich nicht vorgeschrieben.

Vertrauensvoll sind vor allem die von bekannten Organisationen ausgegebenen Zertifizierungen, die an das Einhalten transparenter Bedingungen geknüpft sind. Fairtrade-Label fallen ebenfalls in diesen Bereich. Wer auf derartige Zertifizierungen achtet stellt damit sicher, dass die eigenen Möbel nicht unter ausbeuterischen Bedingungen produziert wurden. Außerdem ist durch das Zertifikat klar: Sie enthalten keine Inhaltsstoffe mit hohem Schadstoffpotenzial oder aus Tropenholz, für das der Regenwald gerodet wird.

Platzsparende Einrichtungen

Doch Nachhaltigkeit bezieht sich nicht ausschließlich auf Rohstoffe und Umweltfreundlichkeit, sondern auch auf ein anderes begrenztes Gut: Platz. Vor allem in Großstädten ist das ein immer größeres Argument: Platz ist eine endliche Ressource. Aus diesem Grund ist es sinnvoll eine platzsparende Einrichtung zusammenzustellen.

Schwierig umzusetzen ist dieser Punkt in aller Regel nicht. Betten mit Schubladen dienen neben ihrer Funktion als Schlafplatz als Stauraum, einfahrbare Tische erlauben Flexibilität und Hocker mit zugänglichem Hohlraum sind Sitzgelegenheiten und zugleich Kisten. Auf dem Markt sind heute zahlreiche in diesem Sinne nachhaltige Möbel erhältlich.

Das Raumklima verbessern und Sauerstoff erzeugen

Wohnraum muss für die Veränderung des Klimas und der Luft kein verlorener Raum sein. Wer auf Plastikpflanzen setzt statt auf echte Pflanzen, hat zwar weniger Arbeit, aber er verpasst auch eine große Chance. Echte Pflanzen sorgen für en besseres Raumklima und trägt zur allgemeinen Luftverbesserung bei: Pflanzen nehmen Schadstoffe aus der Luft auf und betreiben Photosynthese, im Zuge derer sie aus CO₂ Sauerstoff erzeugen.

Bei der Auswahl der Zimmerpflanzen sollte jedoch ebenfalls auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. Exotische Gewächse, die von weit her importiert werden müssen, bessern die Umweltbilanz unter dem Strich nicht auf, sondern verschlechtern sie eher. Auch hochgezüchtete Spezialpflanzen sind nicht nachhaltig, da ihre industrielle Aufzucht viele Ressourcen verbraucht. Einfache und regionale Pflanzen hingegen sind in der Regel unproblematisch.

Energieverbrauch senken

Komplett plastikfrei und zu 100 Prozent nachhaltig lässt sich die eigene Wohnung trotz aller Bemühungen nicht einrichten. Doch auch bei Computern, Wasserkochern und anderen notwendig aus Kunststoff bestehenden Produkten lässt sich das eigene Kaufverhalten bewusster gestalten: Produkte aus recycelten Materialien und solche, die wenig Energie verbrauchen, helfen dabei, nachhaltiger zu leben.

Fazit: Nachhaltig zu leben ist nicht schwer

Festhalten lässt sich damit, dass es nicht schwer ist, nachhaltig zu wohnen. Mit bewusstem Kaufverhalten und einer gezielten Auswahl von Einrichtungs- sowie Alltagsgegenständen lässt sich viel erreichen. Fair gehandelte platzsparende Möbel aus nachwachsenden Rohstoffen, Gebrauchsgegenstände aus ebendiesen oder aus recycelten Materialien sowie eine Einrichtung mit Zimmerpflanzen und stromsparenden Elektrogeräten leisten einen deutlichen Beitrag zu Umweltschutz und fairen Arbeitsbedingungen.


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Quellen:
https://wohnglueck.de/artikel/ikea-alternativen-oeko-moebelhaeuser-6761
https://justinekeptcalmandwentvegan.com/2020/04/nachhaltige-moebel/
https://www.homify.de/ideenbuecher/6026721/platzsparende-moebel-die-besten-moebel-fuer-kleine-wohnungen
https://enorm-magazin.de/lebensstil/nachhaltiges-wohnen/einrichtung/so-nachhaltig-sind-zimmerpflanzen
https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/tropenholz

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